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Faunenzusammensetzung und Artenareale der Tiefsee-Cumacea des Südost-Atlantiks

Fachliche Zuordnung Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51442510
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Folgende Fragestellungen sollten geklärt werden: 1) Gibt es eine einheitliche Cumacea Fauna in den Tiefsee Becken des SO Atlantiks, oder bestätigt sich die Vermutung, die nach Abschluss der Arbeiten mit den Cumacea der DIVA-1 Expedition sich abzeichnete, dass ein hoher Grad von Endemismus vorliegt? Es gibt keine einheitliche Tiefseefauna im SO Atlantik. Obwohl es einige Arten gibt, die eine beckenübergreifende Verbreitung haben, lassen sich mit Hilfe der Clusteranalyse die einzelnen Becken bezüglich ihrer Artenzusammensetzung voneinander trennen. 2) Wie hoch ist die Faunenüberlappung bei den Cumacea zwischen den Tiefsee-Becken des SO Atlantiks? Die Faunenüberlappung zwischen den Becken des SO Atlantiks untereinander liegt zwischen 11 und 23 Prozent. Die Faunenüberlappung zwischen den Becken des SO Atlantiks und der Antarktis ist äußerst gering, sie liegt zwischen 1 und 4 Prozent. 3) Ist die Cumacea-Fauna des Schelfabhangs des Angola Basins eine andere als auf den Tiefsee-Ebenen? Die Cumacea Fauna des Schelfabhangs ist eine andere als auf der Tiefsee Ebene, es gibt nur 1 Art (Leucon homorhynchus), die in beiden Gebieten auftritt. 4) Wie hoch ist die Diversität der Cumacea in den einzelnen Tiefsee Becken? Die Diversität kann auf Grund der unterschiedlichen Probennahme-Geräte, wie im Angola Basin, oder der unterschiedlichen Anzahl der untersuchten Stationen pro Becken, am sichersten als Artenvielfalt (alpha-Diversität) angegeben werden. Danach hat das Angola Basin die höchste Diversität mit 75 Arten, das Guinea Basin hat 32 Arten und das Cape Basin 33 Arten. 5) Welche Arten haben eine hohe Präsenz in den einzelnen Tiefsee Becken? Guinea Basin: Die Arten Platycuma lineata und Styloptocuma sp. 5, beide Arten aus der Familie der Nannastacidae, kommen an allen 5 Stationen des Guinea Basins vor und haben somit die höchste Präsenz (100%). An 4 der 5 Stationen waren die Arten Leucon lufupa (Leuconidae), Styloptocuma sp. 4, Styloptocuma minima und Procampylaspis sp. 1 (Nannastacidae) anzutreffen. Eine hohe Individuenzahl im Guinea Basin hatten die Arten der Familie Leuconidae Leucon kapinga (62 Ind., an 2 Stationen); Leucon lufupa (32 Ind, an 4 Stationen); Leucon homorhynchus (21 Ind., an 3 Stationen), kommt ebenfalls weiter verbreitet vor; Bytholeucon kaingo (12 Ind., an 2 Stationen) hat eine moderate Individuenzahl aber eher eine geringe Präsenz. Eine hohe Präsenz in der Familie der Nannastacidae haben Platycuma lineata (58 Ind, an 5 Stationen), kommt ebenfalls im Angola Basin vor; Styloptocuma sp. 4 (22 Ind, an 4 Stationen); Styloptocuma minima (20 Ind, an 4 Stat.), auch im Angola Basin; Stylloptocuma sp. 5 (18 Ind., an 5 Stationen); Styloptocuma pleonserrata (13 Ind., an 3 Stationen), auch im Angola Basin. Angola Basin: Auf dem Tiefseeboden wurden 42 Arten bei der Diva 1 Expedition gefunden, es dominierten (hohe Individuenzahl und Präsenz) die Nannastacidae Styloptocuma minima (98 Ind., alle 7 Diva Stationen), an 3 von 6 Stationen dominante Art; Styloptocuma pleonserrata (68 Ind, 6 Stationen), an 1 Station dominant; Platycuma triangularis (49 Ind., 6 Stationen) und Campylaspis duocarina (25 Ind, 6 Stationen). Cape Basin: Eine Präsenz von 100% hatte keine Art im Cape Basin. Die höchste Präsenz (50%) hatten die folgenden 10 Arten: Leptostylis sp. 2 (Diastylidae); Makrokylindrus near hadalis (Diastylidae, aus dem Java Graben beschrieben, auch an der Antarktis angetroffen); Bytholeucon kaingo (Leuconidae, auch im Guinea Basin); Leucon homorhynchus (Leuconidae, weil verbreitete Art); Leucon moritzi (auch im Angola und Guinea Basin); Cumella?? (Nannastacidae); Platycuma lineata, (Nannastacidae, auch gefunden im Angola und Guinea Basin); Platycuma nahe holti (Nannastacidae); Styloptocuma IV (Nannastacidae). Die höchste Individuenzahl im Cape Basin hatte die Art Afroleucon enigmatica, sie kam allerdings nur an einer Station in diesem Becken vor. Die höchste Individuenzahl bei relativ höchster Präsenz hatte Leucon moritzi (Leuconidae, 6 Ind.), Platycuma near holti (Nannastacidae, 5 Ind.), Leptostylls sp. 2 (Diastylidae, 4 Ind.) und Leucon brigittehilbigae (Leuconidae, 4 Ind.). 6) Welche Cumacea Arten charakterisieren die einzelnen Becken? Als Charakterart für ein Becken kann keine Art gelten, die auch in anderen Becken vorkommt oder die nur äußerst selten auftritt. Das Guinea Basin ist danach charakterisiert durch die häufiger auftretenden endemischen Arten Styloptocuma sp. 4 (22 Ind.) und Styloptocuma sp. 5 (18 Ind.). Der Tiefseebodenn Tel des Angola Basins ist charakterisiert durch häufiger (10 Ind. und mehr) auftretenden Campylaspis akymata, Campylaspis duocarina, Eudorella divae, Leucon (C.) nudirhinus, leucon (E.) longirhynchus, Platycuma triangularis. Das Cape Basin wird durch die Arten Platycuma ähnlich holti (5 Ind.) und Leptostylls sp. 2 (4 Ind.) charakterisiert. Die taxonomische Auswertung der Cumacea aus den Fängen der Diva 3 Expedition ins Argentinien und Brasil Basin sollte unbedingt durchgeführt werden. Mit diesen Daten kann endlich eine fundierte Aussage über die biogeographischen Provinzen der Tiefsee des Atlantiks gemacht werden. Laut Watling (2009) gibt es auf der Basis von Verbreilungsmustern der Cumacea 8 Provinzen im Atlantik, wobei 7 davon im Nordatlantik liegen, der gesamte Südatlantik erscheint auf Grund mangelnder Daten in dieser Analyse als eine einzige Provinz. Gage et al (2004) errechneten für die Cumacea des tiefen Atlantiks ein Biodiversitätsmuster mit einer abnehmenden Tendenz zu den Polen, wobei bei genauerer Betrachtung die Daten überwiegend aus dem Nordatlantik stammen, ebenfalls aus Mangel an Daten aus dem Südatlantik.

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