Detailseite
Gedächtnis für Handlungen: Werden Handlungssequenzen nach Ausführung besser erinnert als nach Beobachtung oder Lernen?
Antragstellerin
Professorin Dr. Melanie Caroline Steffens
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51360308
Gegenstand des Projekts ist der systematische Vergleich der Lernbedingungen Handlungsausführung, Beobachtung und verbales Lernen für die Erinnerung an Handlungssequenzen. Handlungen, die selbst ausgeführt wurden, werden besonders gut erinnert. Um strenge experimentelle Kontrolle über potentiell verfälschende Randbedingungen zu erhalten, wurden in den zahlreichen Arbeiten zum Handlungsvorteil (Tu-Effekt, enactment effect, SPT effect) fast ausschließlich Listen von sehr vereinfachten „Handlungen“ eingesetzt (Verb-Objekt-Phrasen wie „das Streichholz zerbrechen“). Es gibt bisher keine Belege dafür, dass das Ausführen auch für komplexere Handlungssequenzen bessere Lernleistungen bewirkt. Auch die Gedächtnisprozesse, die dem Handlungsvorteil zugrunde liegen, lassen Zweifel daran berechtigt erscheinen, dass er auf Handlungssequenzen generalisierbar ist. Wir postulieren, dass Handlungsausführung die item-spezifische Verarbeitung einzelner Teilhandlungen steigert, auf Kosten der Relationen zwischen ihnen und auf Kosten von Inferenzen über die Zielstruktur von Sequenzen. Die Repräsentation der Zielstruktur soll für die Wiedergabe einer Handlungssequenz entscheidend sein. Für unterschiedliche Handlungssequenzen unter unterschiedlichen Lernbedingungen werden die Gedächtnisleistung sowie zugrunde liegende Prozesse getestet. Gewünschter Ertrag ist die Klärung der Frage, inwiefern die Ausführung strukturierter, zielgerichteter Handlungssequenzen ihre mentale Repräsentation verändert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen