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Die Entwicklung des Woodlark-Magmensystems (Papua Neuguinea) anhand vulkaniklastischer Ablagerungen (ODP Leg 180)
Antragsteller
Professor Dieter F. Mertz, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 1998 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5135602
Die letzten ca. 15 Ma im Gebiet um das östliche Papua Neuguinea und dem Woodlark Becken sind durch die Umstellung von einem aktiven Subduktionsvulkanismus zu einem kontinentalen Rifting und seafloor spreading, begleitet von ständiger vulkanischer Aktivität, charakterisiert. Das Gebiet ist somit der einzige Ort, an dem die aktive Öffnung kontinentaler Kruste heute direkt beobachtet werden kann. Dieser Wechsel von Subduktions- zu Spreizvulkanismus läßt sich am besten anhand mariner vulkaniklastischer Ablagerungen untersuchen. Die während Leg 180 erbohrten Sites 1108, 1109, 1115 und 1118 ermöglichen es nun, ein vom Quartär bis einschließlich Pliozän reichendes Profil vulkanischer Ablagerungen zu untersuchen, um somit erstmals die Eruptionsgeschichte und magmengenetische Entwicklung mittels mineralogischer, chemischer und isotopischer Methoden zeitlich zu verfolgen. Die ersten Ergebnisse der erbohrten Sites zeigen, daß das Rifting und Spreading im Woodlark Becken seit ca. 3,5 bis 3,8 Ma durch einen intensiven Eintrag von vulkanischem Material in das Untersuchungsgebiet begleitet wurde. Die ersten geochemischen Ergebnisse an dem riftfernen Site 1115 zeigen, daß hier zumindest der vulkanische Eintrag bis in die jüngste Zeit durch subduktionsbezogene Prozesse gekennzeichnet ist. Dabei ist eine Entwicklung von kalkalkalischer Zusammensetzung bis hin zu shoshonitischer Zusammensetzung zu beobachten. Ziel ist es nun, die riftnahen Sites im Detail bis in die jüngste Zeit zu untersuchen, um den Beginn des seafloor spreadings westlich 153°E dokumentieren und genau datieren zu können. Die bisher noch offen bleibenden Fragen zur Entwicklung der Quellen und Magmen während des Überganges von Subduktions- zu SpreizungsVulkanismus sollen durch eine abschließende Synthese aller verfügbaren Daten durch ein in sich schlüssiges Modell geklärt werden.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person
Professor Dr. Colin Devey