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Die Beurteilung des Zeigens von Verletzlichkeit aus der Perspektive der Sozialen Identität
Antragstellerin
Dr. Anna Bruk
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513557060
In meiner Dissertation demonstrierte ich, dass das Zeigen von Verletzlichkeit positiver bei anderen als bei sich selbst beurteilt wird („Beautiful Mess Effect“). Anknüpfend an diese Vorarbeiten soll der vorliegende Antrag aufzeigen, wie sich verschiedene soziale Identitäten auf die Beurteilung des Zeigens von Verletzlichkeit im Kontext von (a) Eigengruppen und (b) Kultur auswirken. Basierend auf zwei sozialpsychologischen Theorien—Construal Level Theory und Social Identity Approach—können diesbezüglich in den meisten Fällen gegensätzliche Hypothesen abgeleitet werden. Im geplanten Vorhaben sollen diese scheinbaren Widersprüche in Einklang gebracht werden, indem untersucht wird, unter welchen Randbedingungen ein Muster gemäß einer der beiden Theorien erwartet werden kann. Somit könnte die geplante Forschung unser Verständnis der vielschichtigen Prozesse hinter der Wahrnehmung des Zeigens von Verletzlichkeit erweitern sowie unser Wissen über die Reichweite und die Grenzen zweier zentraler psychologischer Theorien vertiefen. Konkret soll in den geplanten Studien untersucht werden, wie und warum die Zugehörigkeit zu Gruppen (z.B. Rasse oder Familie) die Beurteilung des Zeigens von Verletzlichkeit beeinflusst. Diese Studien sollen beleuchten, ob die relativ wohlwollende Beurteilung des Zeigens von Verletzlichkeit seitens der Beobachtenden auch unterrepräsentierte Gruppen und nahstehende Personen einschließt. Folglich könnten die Ergebnisse wichtige Implikationen für das Privat-, Arbeits- und Sozialleben haben. Das Ziel einer weiteren Studienreihe besteht darin, die interkulturelle Generalisierbarkeit vom „Beautiful Mess Effect“ zu testen. Die Ergebnisse werden die problematische Knappheit der Forschungsarbeiten außerhalb der westlichen Industrieländer adressieren und somit ein hohes Potenzial haben, einen wesentlichen Forschungsbeitrag zu leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Dr. Sabine G. Scholl