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Neurokognitive Veränderungen in Größen- und Faktenabrufpozessen des Rechnens bei höherem Alter

Antragstellerin Dr. Christina Artemenko
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513458453
 
In unserer modernen alternden Gesellschaft müssen Menschen bis ins hohe Alter mit Zahlen umgehen und rechnen. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien die dem Rechnen zugrundeliegenden neurokognitiven Prozesse bei Kindern und jungen Erwachsenen untersucht. Was jedoch fehlt, ist eine systematische Untersuchung der neurokognitiven Mechanismen, die dem Rechnen bei älteren Erwachsenen zugrunde liegen. Da sich Defizite im Rechnen negativ auf die Fähigkeit auswirken, ein unabhängiges Leben zu führen, ist es wichtig, die zugrundeliegenden Mechanismen dieser Fähigkeiten bei älteren Erwachsenen besser zu verstehen. Dieses Projekt verfolgt dieses Ziel und leistet damit seinen Beitrag zum innovativen Forschungsbereich zu neurokognitiven Alterungseffekten beim Rechnen. Im Einklang mit geltenden Modellen der numerischen Kognition gehen wir davon aus, dass das Rechnen in einem größenbezogenen und einem faktenorientierten Netzwerk im Gehirn verarbeitet wird. Wenn sich die Komponenten in diesen Netzwerken – aufgrund des Alterns – verändern, könnten sich die Effizienz und die Eigenschaften der Prozesse, die dem Rechnen zugrunde liegen, ändern. Entscheidend ist, dass sich das Altern unterschiedlich auf die Komponenten des Rechnens auszuwirken scheint, von Defiziten bei domänenübergreifenden kognitiven Prozessen wie Verarbeitungsgeschwindigkeit und Arbeitsgedächtnis bis hin zur Erhaltung der domänenspezifischen Verarbeitung von Zahlengröße und erfahrungsbasiertem Faktenwissen, basierend auf behavioraler Forschung. Durch den Einsatz von Bildgebungsverfahren zur systematischen Untersuchung des Rechnens im Gehirn älterer Menschen wollen wir Defizite, Erhalt und Kompensation von Rechenfähigkeiten bei älteren im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen identifizieren. Dieses Projekt untersucht die neurokognitiven Mechanismen, die dem Rechnen bei älteren Menschen zugrunde liegen, mit einer Kombination von behavioralen und neuronalen Methoden (fNIRS, fMRT). Mit diesen Methoden will das vorgeschlagene Projekt herausfinden, ob – und wenn ja, welche – Komponenten der domänenübergreifenden und domänenspezifischen Verarbeitung sich beim Rechnen zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen unterscheiden. Die Ergebnisse werden nicht nur das Verständnis für die Anforderungen des Rechnens im Alter erweitern, sondern auch einen Beitrag zu den geltenden Modellen in diesem Forschungsbereich leisten, indem altersbedingte Veränderungen in einem größenbezogenen und einem faktenorientierten Netzwerk des Rechnens untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartnerin Dr. Elise Klein
 
 

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