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GRK 2969: Hearable-zentrierte Assistenz: Vom Sensor zur Teilhabe
Fachliche Zuordnung
Medizin
Systemtechnik
Systemtechnik
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512960146
Ziel des Graduiertenkollegs HEARAZ ist die umfassende inter- und transdisziplinäre Aus-bildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern für die effiziente Entwicklung einer neuen Generation ohrnaher vernetzter technischer Assistenzsysteme (Hearables) und ihre Einbettung in die Lebens- und Versorgungspraxis. Diese Vision wird konzeptionell und technologisch durch die Vernetzung von Hörgeräten mit Sensoren und externen Geräten verwirklicht. Hearables werden damit zu einer mobilen und personalisierten „Gesundheits-Zentrale am Ohr“ weiterentwickelt. Über die Hörverbesserung hinaus sollen eine bessere Perzeption, Kommunikation und Mobilität der Trägerinnen und Träger durch technische und soziale Vernetzung mit formellen bzw. informellen Sorgenetzwerken realisiert werden. Ziel ist die Verbesserung der Teilhabechancen trotz gesundheitlicher Einschränkungen, erhöhter Vulnerabilität und zunehmender Diversität der vielfach älteren Trägerinnen und Träger. Ausgehend von einer Charakterisierung der individuellen Einschränkungen sollen die Bedarfe der Betroffenen untersucht und passende Assistenzfunktionen konzipiert sowie im Versorgungsalltag evaluiert werden. Um einen optimalen Nutzen dieser sozio-technischen Systeme zu erzielen, ist ein konsequent inter- und transdisziplinärer Ansatz mit Zugang zum internationalen Forschungsumfeld notwendig. Dieser Ansatz sowie das exzellente Forschungsumfeld ermöglichen die systematische Grundlagenforschung, die Erforschung klinischer und technischer Anwendungen sowie Versorgungsforschung und die Erforschung ethischer bzw. sozialer Aspekte und adressiert perspektivisch den weltweiten Markt von Hörgeräten bzw. Hearables. Kernelement des Graduiertenkollegs ist daher die konsequente interdisziplinäre Ausbildung der Promotionsstudierenden. Das Qualifizierungskonzept sieht für alle Promotionsstudierenden individuelle Ergänzungen zu der absolvierten Ausbildung vor. Ergänzt wird diese interdisziplinäre Ausbildung durch verpflichtende Praxishospitationen und Lab-Rotationen, die einen Einblick in die Arbeitsweise anderer Disziplinen und Kontakt zu den späteren Nutzenden ermöglichen. Als Element des Austauschs und der gemeinsamen Konstruktion von Einsatzszenarien von Hearables an und mit Menschen mit spezifischen Krankheitsbildern wird sowohl die Aufzeichnung von Verhalten und Interaktionen mit Patientinnen und Patienten als auch die Wiedergabe und Anpassung des Verhaltens in Virtual Reality, Mixed Reality und Patientensimulatoren verfolgt. Dieses Konzept verknüpft das Forschungsdatenmanagement mit der Anonymisierung und gesteuerten Variation von Daten für die interdisziplinäre Diskussion und gemeinsame Entwicklung von Hearable-zentrierten Versorgungsformen. Auf Basis ihrer Vorarbeiten decken die beteiligten Antragstellenden das breite Spektrum von Sensoren, Methoden (u.a. Signalverarbeitung und maschinelles Lernen), Technologien und Systemen ebenso ab wie deren ethische, rechtliche und soziale Bedeutung.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Mitantragstellende Institution
Universität Bremen
Beteiligte Institution
Hörzentrum Oldenburg gGmbH
Sprecher
Professor Dr.-Ing. Andreas Hein
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Privatdozentin Dr. Anna Levke Brütt; Professor Dr. Birger Kollmeier; Professor Haizhou Li, Ph.D.; Professor Dr. Andreas Radeloff; Professorin Dr.-Ing. Tanja Schultz; Professor Dr. Mark Schweda; Professor Dr. Karsten Witt; Professorin Dr. Karin Wolf-Ostermann; Professorin Dr. Tania Zieschang