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State-Led-Gentrification: Hintergründe und Auswirkungen des Einsatzes stadtentwick-lungspolitischer Instrumente in Quartieren mit Aufwertungs- und Verdrängungstendenzen

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512672234
 
Die Frage welchen Einfluss der Einsatz von strategischen Instrumenten der Stadtentwicklung in großstädtischen Quartieren auf die dort stattfindenden Gentrificationprozesse hat ist auch in Deutschland vom hoher Aktualität, aber bislang kaum systematisch untersucht worden. Beschleunigt der Einsatz von Instrumenten der Städtebauförderung Gentrificationprozesse, sind diese politisch erwünscht oder nicht? Wie stellt sich die Wirkung von Instrumenten wie insbesondere Milieuschutzsatzungen dar, die solche Prozesse bremsen sollen? In diesem Forschungsprojekt werden die Fragen der politischen Hintergründe, der diskursiven Prozesse und der Wirkung des Instrumenteneinsatzes in einer vergleichenden und zum Teil generalisierenden Perspektive untersucht. Das Forschungsprojekt geht folgenden Leitfragen nach:1. Wie stellt sich die immobilienwirtschaftliche und soziale Aufwertung von Quartieren in deutschen Großstädten im Zeitverlauf dar?2. Lassen sich im Vergleich der Städte und der Quartiere innerhalb der Städte unterschiedliche Aufwertungsmuster erkennen?3. Welche Formen der Verdrängung treten in Quartieren mit besonders starken Aufwertungs-tendenzen in welchem Ausmaß zutage?4. Inwieweit lassen sich Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse in Quartieren auf die Wirkun-gen von stadtentwicklungspolitischen Instrumenten zurückführen?5. Was waren die Hintergründe und Motive für den Einsatz stadtentwicklungspolitischer Instrumente, wie verliefen die mit ihnen zusammenhängenden politischen Auseinandersetzungen? 6. Lässt sich Gentrification kontrollieren und ggf. abbremsen und wenn ja, mit welchen Mitteln?In der statistische Analyse des ersten Moduls werden die 35 größten und dynamischsten deutschen Großstädte einbezogen, dabei werden die wohnungswirtschaftlichen und sozialstrukturellen Entwicklungsdaten von insgesamt etwa 1900 Quartieren analysiert, wobei auch die Frage des Einsatzes von stadtentwicklungspolitischen Instrumenten behandelt wird. Auf dieser Grundlage werden die Quartiere typisiert und daran anschließend werden insgesamt 15 ausgewählte Quartiere aus fünf Städten als Fallstudien vertieft untersucht. Dabei wird im zweiten Modul eine repäsentative Befragung der aus diesen Quartieren weggezogenen Haushalte durchgeführt, um die Gründe der Wegzüge zu analysieren. In Modul 3 wird eine Analyse des Einsatzes der stadtentwicklungspolitischen Instrumente und eine Mediendiskursanalyse zur Frage der Gentrification in den Gebieten durchgeführt. Im Modul 4 werden die Befunde zusammengeführt: Bestimmung des Zusammenhangs von Aufwertung und Verdrängung; Analyse von Wechselwirkungen zwischen Instrumenteneinsatz und Gentrification; Abschätzung der Chancen und Grenzen stadtpolitischer Interventionen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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