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Das graphische Werk Lucas Cranachs d. Ä., seiner Söhne und der Werkstatt. Digitalisierung, Erschließung, interdisziplinäre Erforschung und Aufbau einer vernetzten Forschungsressource

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512428157
 
Lucas Cranach der Ältere zählt nicht nur zu den wichtigsten Vertretern der Deutschen Renaissance, sondern zweifellos auch zu deren produktivsten. Unbestritten ist die entscheidende Rolle als Schöpfer und Vermittler einer reformatorischen Bildersprache in Deutschland und Europa und als einer der wichtigsten Hofkünstler nördlich der Alpen. Während der Werkbestand an Gemälden und Archivalien in den zurückliegenden zehn Jahren im Cranach Digital Archive (CDA) im Rahmen eines internationalen Verbundprojektes systematisch erschlossen wurde, liegt zu den Zeichnungen und der Druckgraphik bisher kein vollständiges und zugleich wissenschaftlich tragfähiges Verzeichnis dieses sowohl künstlerisch höchst bedeutenden, als auch für die Verbreitung der Reformation essentiellen Werkbestands vor. Ziel des Projektes ist es daher die ca. 300 Zeichnungen und ca. 600 druckgraphische Werke Lucas Cranachs des Älteren, seiner Söhne und seiner Werkstatt erstmals vollständig und in interinstitutioneller und interdisziplinärer Zusammenarbeit wissenschaftlich zu erschließen und mit hochauflösenden Abbildungen sowie kunsthistorischen und kunsttechnologischen Forschungsergebnissen in deutscher und englischer Sprache für Forschung und breite Öffentlichkeit im Internet frei zugänglich zu machen. Indem diese Erschließung in Verbindung mit anderem Portalen wie dem Graphikportal und diversen Museumsdatenbanken erfolgt und auf den Erfahrungen des CDA aufbaut, entwickelt dieses Projekt ein wegweisendes Modell für die vernetzte digitale wissenschaftliche Erschließung und interdisziplinäre Erforschung eines komplexen graphischen Œuvres, das neben ikonographischen Fragestellungen auch objektspezifische Aspekte erforscht und dokumentiert. Dazu gehören etwa verschiedene Druckzustände und Auflagen, die unter anderem Anhaltspunkte für die Verwendungszeiträume und die Verbreitung von druckgraphischen Werken liefern können. Eine weiterführende Untersuchung mit naturwissenschaftlichen Methoden soll dabei die Grundlage für eine zuverlässigere kunsthistorische Bewertung ihrer Authentizität, Datierung, Verbreitung und damit ihrer zeitgenössischen Funktion und Bedeutung liefern. Darüber hinaus offeriert das CDA die einzigartige Möglichkeit, die Zeichnungen und Druckgraphik im Kontext der Gemälde und zahlreicher Primärquellen zu analysieren. Da das CDA heute bereits täglich von einer hohen Zahl von Besuchern weltweit genutzt wird, ermöglicht die Aufnahme des graphischen Werks eine Akzenterweiterung auf den wesentlich breiter gestreuten Publikationsbereich der extrem produktiven Cranach-Werkstatt in ihrer vielfältigen Einbindung in die politischen und die konfessionellen Entwicklungen in Wittenberg, einem zentralen politischen und religiösen Kraftzentrum der Zeit. Somit kommen der Digitalisierung und Erschließung des graphischen Werkes Cranachs kulturpolitische Bedeutung für Erhaltung und Verbreitung des künstlerischen und kulturellen Erbes der Deutschen Renaissance zu.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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