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Politische Inszenierung als symbiotische Interaktion. Eine Untersuchung zum Beziehungsgeflecht von Politik und Medien

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1998 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5118900
 
Das Projekt will das Verhältnis von Politik und Medien auf der Ebene der Akteure systematisch untersuchen. Dabei wird von der zentralen Hypothese ausgegangen, daß die Interaktionen eine legitimationssichernde Inszenierung traditioneller beruflicher Normen anstreben, wodurch ein Spannungsverhältnis zum tatsächlichen, eher symbiotischen Beziehungsgeflecht entsteht, welches sich vorranggig durch funktionale Kooperationen auszeichnet. Über dieses Beziehungsgeflecht ist wenig bekannt, weil auch bisherige Ergebnisse von Elitebefragungen eine schwer durchschaubare Mischung aus Selbstinszenierung und Aushandlungsrealität darstellten. Das Projekt variiert deshalb den üblichen methodischen Ansatz, indem es neben Leitfadeninterviews mit aktiven Entscheidungsakteuren auch die Befragung ehemaliger Politiker, Öffentlichkeitsarbeiter und Medienakteure sowie die Auswertung einschlägiger Memoiren-Literatur (i.w.S.) plant. Es geht somit in empirischanalytischer Hinsicht um die Frage, inwieweit die Inszenierung beruflicher Selbstverständnisse von Eliten zu den Zielen politischer-medialer Interaktionsprozesse gehören und welche Handlungsmuster sich hieraus ergeben. In demokratie-theoretischer Hinsicht verspricht die Untersuchung einen Erkenntnisgewinn in Zusammenhang mit einem legitimatorisch bedeutsamen, durch zunehmende Mediatisierung bedingten Veränderungsprozeß moderner Demokratien, den man als einen schleichenden Wandel von repräsentativen zur präsentativen Demokratie bezeichnen könnte, der gleichwohl aber in einem Spannungsverhältnis zur Verhandlungsdemokratie als politischer Alltagspraxis steht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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