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Inflammation als Prädiktor für Depression bei der Multiplen Sklerose

Antragsteller Yavor Yalachkov, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511312822
 
Depression zählt aufgrund ihres negativen Einflusses auf die Lebensqualität und ihrer Rolle bei der Entstehung von Krankheitskosten zu einer der relevantesten Komorbiditäten der Multiplen Sklerose (MS). Die Identifizierung von Prädiktoren für depressive Symptome würde die frühe Einleitung adäquater diagnostischer und therapeutischer Schritte ermöglichen und die Versorgung von MS-Patienten deutlich verbessern. Aus Studien mit Major Depressive Disorder (MDD) Patienten ist die Relevanz inflammatorischer Prozesse für die Entwicklung depressiver Symptome bekannt, sodass die Untersuchung von Entzündungsvorgängen und ihrer Relevanz im Kontext der MS – eine Krankheit, die selbst durch chronische Inflammation geprägt ist – sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus klinischer Perspektive hochinteressant erscheint. Unser Projekt widmet sich der offenen Frage, welche inflammatorische Marker die Entwicklung depressiver Symptome bei neudiagnostizierten MS-Patienten vorhersagen. Der Schwerpunkt liegt bei der Bestimmung von Serummarkern, die sich sowohl bei MS als auch bei MDD bestimmen lassen. Außerdem ist ihre Entnahme wenig invasiv und mit vergleichsweise wenig Aufwand verbunden, was eine eventuelle spätere Implementierung in der klinischen Routine erleichtern würde. Zusätzlich werden aber auch andere klinische, demographische, laborchemische und bildgebende Parameter (insbesondere MS-Läsionen und der Läsionsort) als Prädiktoren der Depression berücksichtigt. Das Projekt ist konzipiert als prospektive Kohortenstudie mit zwei Kohorten (60 Patienten mit der Erstdiagnose einer MS und 60 Patienten mit einer in den letzten 12 Monaten nicht medikamentös behandelten Depression, MDD) und zwei Messzeitpunkte im Abstand von 12 Monaten. Inflammatorische Moleküle im Serum (CRP, Albumin, IL-1, sIL2R, IL-3, IL-6, IL-12, IL-17, IL-18, IL-38, TNF-α, Th1-/Th17-/T-regulatorische Lymphozyten) zusammen mit klinischen (inkl. EDSS als Marker der körperlichen Behinderung) und weiteren Einflussgrößen (bei MS-Patienten: Liquorparameter bei Baseline und MRT-Parameter bei Baseline und Follow up) werden auf ihre Eignung als Prädiktoren für depressive Symptome getestet. Es erfolgt auch ein Gruppenvergleich zwischen MS und MDD, um die inflammatorischen Marker zu identifizieren, die insbesondere bei der MS die Entwicklung depressiver Symptome bestimmen. Der Effekt einer nach der Baseline begonnenen immunmodulatorischen Therapie auf depressive Symptome und proinflammatorische Moleküle wird ebenfalls untersucht. Die Erkenntnisse aus dieser Studie würden erlauben, Patienten zu identifizieren, die ein höheres Risiko für die Entwicklung depressiver Symptome im Laufe der MS-Krankheit haben. Diese können dann engmaschiger überwacht und niederschwelliger behandelt werden. Somit können das Leiden der Patienten und die Kosten, die mit der MS-assoziierten Depression einhergehen, deutlich reduziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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