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Gesten als kultureller Marker: Die Bedeutung von Taktgesten für soziale Präferenz und Lernen im Kindes- und Kleinkindalter in Frankreich und Deutschland
Antragstellerin
Professorin Dr. Gerlind Große
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510195882
Im vorliegenden Projekt wird mit einem innovativen Ansatz die Rolle von Gesten bei sozialen Beurteilungen und Lernen im Laufe der kindlichen Entwicklung untersucht. Soziale Urteile prägen unsere soziale Welt und können zu Diskriminierung oder Konflikten führen. Trotz zahlreicher Belege dafür, dass die Sprache, die jemand spricht, und sein Akzent soziale Präferenzen beeinflussen, hat sich die Forschung bisher nicht damit befasst, wie die Gesten, die die Sprache routinemäßig begleiten, die soziale Bewertung beeinflussen. Gesten sind jedoch universell und zeigen kulturübergreifende Variationen. In dem vorgeschlagenen Projekt werden Gesten zusammen mit Sprache untersucht, um die sozialen Präferenzen aufzudecken, die aus der Integration mehrerer kommunikativer Hinweise resultieren. Zu diesem Zweck werden erstmalig qualitativ hochwertige Sets von Stimulus-Videos entwickelt, die den Hintergrund der Geste (einheimisch vs. fremd) und der Sprache (einheimisch vs. fremd) manipulieren. Diese Stimulus-Videos werden verwendet, um die Rolle von Gesten bei sozialen Präferenzen (AP1) und sozialem Lernen (AP2) bei 5-jährigen Kindern und 12-14 Monate alten Säuglingen zu testen. Genauer gesagt, wird untersucht, wie verschiedene Kombinationen von Gesten und Sprache (beide muttersprachlich, beide fremdsprachlich oder nicht zusammenpassend) soziale Präferenzen und soziales Lernen im Laufe der Entwicklung beeinflussen. Dieses Projekt wird erstmalig Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen gestischer Kommunikation und Intergruppen-Kognition liefern und Hinweise darauf geben, wie sich dieser Einfluss im frühen Kindesalter entwickelt. Dies könnte zu neuen Forschungen und Durchbrüchen in unserem Verständnis von gestischer Kommunikation und ihrer Verbindung zu anderen kognitiven Prozessen führen. In dem Projekt werden zwei erfahrene Entwicklungspsychologinnen mit Expertise in den Bereich Kulturlernen, Gestenforschung und non-verbale Kommunikation zusammenarbeiten: Dr Cristina Galusca ist Postdoktorandin am Neurocognition Laboratory am Centre National de la Recherche Scientifique in Grenoble, Frankreich und Prof. Dr. Gerlind Große hält die Professur für Frühkindliche Bildungsforschung an der Fachhochschule Potsdam in Deutschland.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Mitverantwortlich
Dr. Alexander Soemer
Kooperationspartnerin
Cristina Galusca, Ph.D.