Die Bepreisung von Klimarisiken auf Finanzmärkten

• Antragsteller: Professor Dr. Ole Wilms, seit 7/2023
• Fachliche Zuordnung: Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre ; Wirtschaftstheorie
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 509502478

Ziel dieses Projekts ist es substanzielle neue empirische und theoretische Beiträge in den Gebieten Klimaökonomie & Finanzwissenschaft zu leisten. Hierbei liegt der Fokus auf der Bepreisung von klimabezogenen Risiken. Insbesondere wollen wir besser verstehen, wie physische Risiken und Übergangsrisiken an den Aktien- und Anleihemärkten bewertet werden. Hierfür werden wir Finanzmarktdaten und Nachrichtenartikel sammeln um neue Indizes für physische Risiken und Übergangsrisiken zu erstellen und um Ankündigungen über grüne Investments auf Firmenebene zu erheben. Diese Daten werden wir verwenden um Unterschiede in der Bepreisung von grünen und braunen Aktien sowie von grünen und konventionellen Anleihen zu analysieren. Insbesondere werden wir untersuchen, welchen Einfluss Unternehmen, die einen Übergang von braunen zu grünen Technologien ankündigen, auf die CO2-Risikoprämie haben. Darüber hinaus werden wir analysieren, wie sich unterschiedliche Nachrichten über physische Klimarisiken, Klimarichtlinien, makroökonomische Risiken und Änderungen in der Geldpolitik auf die erwarteten Renditen von grünen und konventionellen Anleihen auswirken. Zuletzt werden wir analysieren, wie sich Unterschiede in den Erwartungen über Klimarisiken auf die CO2-Risikoprämie und die Wohlfahrtskosten von CO2 Emissionen auswirken.Wir erwarten, dass unsere Ergebnisse weiten Einfluss über die akademische Forschung hinaus haben werden. Erstens werden Investoren und Finanzaufsichtsbehörden von den neuen Erkenntnissen über die Bepreisung grüner Vermögenswerte profitieren, insbesondere darüber, wie physische Klimarisiken und Übergangsrisiken Finanzmärkte beeinflussen und wie stark braune Vermögenswerte als Reaktion auf Nachrichten zum Klimawandel und Klimapolitik an Wert verlieren. Zweitens sind Erkenntnisse zu der Bepreisung von Klimarisiken auf Finanzmärkten für Zentralbanken auf verschiedenen Ebenen von hoher Relevanz, einschließlich der Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Geldpolitik. Drittens werden unsere Ergebnisse durch die zentrale Rolle von Finanzmärkten innerhalb unseres Wirtschaftssystems helfen, den Einfluss des Klimawandels auf unsere Volkswirtschaft besser zu verstehen und somit Einfluss haben, wie die öffentliche Politik und unsere Gesellschaft mit der entscheidenden Herausforderung unserer Zeit umgehen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Norwegen, Schweiz, USA
• Kooperationspartner: Professor Walter Pohl, Ph.D.; Professor Glenn Rudebusch, Ph.D.; Professor Karl Schmedders, Ph.D.
• Mitverantwortliche: Professor Dr. Thomas Siegmund Lontzek; Professorin Dr. Kerstin Lopatta
• Ehemaliger Antragsteller: Professor Michael D. Bauer, Ph.D., bis 7/2023