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Analyse des thrombozytären Proteoms und dessen funktionelle Konsequenz für den drohenden Myokardinfarkt: Wege zur Entwicklung neuer Therapieformen
Antragsteller
Professor Dr. Meinrad Paul Gawaz, seit 5/2009
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50889605
Aktivierte und aggregierende Thrombozyten sind ein wesentlicher pathogenetischer Faktor beim akuten Myokardinfarkt. Die Thrombozytenaktivierung führt zur Umstrukturierung des Zytoskeletts („Shape Change“) und zur Freisetzung von prokoagulatorischen Mediatoren, die entweder auf andere Thrombozyten, auf Leukozyten oder auf das Endothel einwirken und zum thrombotischen Geschehen beitragen. Dabei findet eine differenzielle Synthese und Freisetzung von Signalmolekülen statt, die abhängig ist vom Stimulus. So findet sich in adhärenten Thrombozyten ein anderes Proteom als in aggregierenden Thrombozyten oder als in ruhenden Thrombozyten. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Proteomveränderungen auch beim akuten Myokardinfarkt auftreten. Im Rahmen dieses Projektes sollen Proteine identifiziert werden, die ausschließlich in Thrombozyten von Patienten mit akutem Myokardinfarkt exprimiert werden und zum pathophysiologischen Geschehen des thrombotischen Gefäßverschlusses beitragen. Es soll untersucht werden, ob diese Proteine ein Target für eine neue antithrombozytäre Therapie darstellen. Es soll zunächst in ex-vivo-Experimenten die Funktion dieser Proteine untersucht werden. Dann werden transgene CD-Thrombozyten hergestellt, die kultivierbar sind. Dabei werden die Proteine überexprimiert. Mittels siRNA sollen diese Targetproteine neutralisiert werden, falls es sich um neusynthetisierte Proteine handelt. Mit Hilfe dieses Arbeitsprogramms wird das thrombozytäre Proteom von Patienten mit akutem Myokardinfarkt untersucht. Mittels differentieller 2-D-Gelektrophorese und anschliessender Massenspektrometrie werden Targets identifiziert, deren pathophysiologische Bedeutung in ex-vivo- Experimenten, in transgenen, kultivierten CD-Thrombozyten validiert wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Privatdozent Dr. Stephan Lindemann, bis 5/2009