Detailseite
Projekt Druckansicht

Die protogeometrische und geometrische Feinkeramik aus dem Heiligtum von Kalapodi: Chronologie, Ritualcharakter und Konnektivität eines früheisenzeitlichen Kultplatzes in Phokis

Antragstellerin Dr. Alexandra von Miller
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508182668
 
Ziel des Projektes ist die Bearbeitung und kontextuelle Auswertung der bemalten früheisenzeitlichen Keramik (10.–8. Jh. v. Chr.) aus den Grabungen im Heiligtum von Kalapodi. Als einer für viele Fragestellungen besonders indikativen und repräsentativen Fundgattungen kommt der Feinkeramik für die Erforschung der Detailchronologie, der lokalspezifischen Prägung kultischer Aktivitäten sowie der regionalen und überregionalen Vernetzung dieses bedeutenden mittelgriechischen Heiligtums in der protogeometrischen und geometrischen Zeit eine wichtige Rolle zu. Die erste dreijährige Antragsphase wird dazu dienen, die stratigraphischen und materialimmanenten Grundlagen der Studie zu erarbeiten. Den Ausgangspunkt bildet die Beschäftigung mit der projektrelevanten Stratigraphie auf Basis der Dokumentation aus 20 Jahren Grabungstätigkeit in Kalapodi. Zentral für das Verständnis der stratigraphischen Zusammenhänge ist dabei die Korrelation der Schichtabfolge der ›Felsch-Grabungen‹ im Bereich des Nordtempels (1973–1982) mit jener der ›Niemeier-Grabungen‹ im Bereich des Südtempels (2004–2013).Die systematische Funddokumentation bildet den zweiten Grundpfeiler der keramischen Grundlagenstudie. Sie zielt auf die quantitative, beschreibende, zeichnerische, photographische, makroskopische und archäometrische Erfassung des diagnostischen Materialbestandes ab und wird als digital abrufbarer Archivbestand in der DAI-Funddatenbank hinterlegt sowie als Fundkatalog schriftlich ausgearbeitet werden.Aufbauend darauf wird die materialimmanente Auswertung der Keramikkontexte nach chrono-typologischen Gesichtspunkten erfolgen, die eine differenziertere zeitliche Verortung einzelner Ensembles innerhalb der für Kalapodi bekannten, früheisenzeitlichen Bauphasenabfolge erwarten lässt. Vor dem Hintergrund der besser bekannten Keramikentwicklung anderer Produktionszentren, die nach Kalapodi exportierten, und unter Berücksichtigung von keramikführenden Fundplätzen in Phokis und Lokris soll anhand der stratifizierten Fundkomplexe aus Kalapodi ein typo-chronologisches Gerüst der regionalen früheisenzeitlichen Gefäßkeramik erarbeitet werden, das als chronologische Referenz für die umliegende Region dienen kann. Die makroskopischen Fabrikatsbestimmungen werden zur keramologischen Definition der unzureichend bekannten lokalen bzw. regionalen Keramikproduktionen beitragen. Sie werden von p-XRF Analysen flankiert, die zur gezielten Entwicklung eines weiterführenden archäometrischen Programmes für die zweite Antragsphase herangezogen werden sollen.Den übergeordneten Fragestellungen der Studie bezüglich der 1) kontrovers diskutierten Chronologie der frühägäischen Eisenzeit, 2) der Rekonstruktion von Aktivitäten und Kulthandlungen im Bereich der beiden Tempelareale von Kalapodi sowie 3) der regionalen und überregionalen Konnektivität des Heiligtums soll auf Basis dieser in der ersten Antragsphase erarbeiteten Ergebnisse in einer zweiten, zweijährigen Antragsphase nachgegangen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Griechenland
Kooperationspartner Dr. Anno Hein; Dr. Jan-Marc Henke
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung