Detailseite
Verbesserung motorischen Sequenzlernens durch fokale transkranielle Gleichstromstimulation
Antragsteller
Professor Dr. Michael A. Nitsche
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467143400
Die Fähigkeit des Erlernens motorischer Sequenzen ist ein wichtiger Aspekt motorischen Lernens sowohl in der Entwicklung als auch bei Erwachsenen. Motorisches Lernen, und das motorische Gedächtnis sind desweiteren in höherem Lebensalter, und bei altersbedingten Erkrankungen defizient. Wegen der hohen Relevanz motorischen Lernens für das Alltags- und Berufsleben werden wir in diesem Projekt spezifisch neuronale Mechanismen und Prädiktoren dessen Verstärkung durch individualisierte, fokale transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) untersuchen. Langfristig wird dieses Projekt dazu beitragen, die Therapie von Patienten mit neurologischen Erkrankungen (beispielsweise Schlaganfall, M. Parkinson), die motorisches Lernen reduzieren und motorisches Lernen umfassende Rehabilitation erfordern, zu verbessern.Im erweiterten Kontext der Forschergruppe ist das vorliegende Projekt eines von 8 empirischen Projekten, die Effekte der tDCS auf Lernen und Gedächtnisbildung in verschiedenen funktionellen Domänen untersuchen (Projekte 1-8). Dieser koordinierte und systematische Ansatz wird es erstmals erlauben, die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen und Prädiktoren behavioraler Effekte der Stimulation nicht nur innerhalb der jeweiligen Einzelprojekte, sondern auch über verschiedene Aufgaben und funktionelle Domänen hinweg zu untersuchen (im Projekt 9). Das Projekt P5 wird spezifische Informationen liefern, wie tDCS motorisches Sequenzlernen beeinflusst, an dem auf neuronaler Ebene primär kortiko-striatale Netzwerke beteiligt sind, und somit komplementäre Informationen zu Projekt P6 (PI Timmann) liefern, das motorisches Lernen untersucht, für das zerebelläre Areale entscheidend sind. Insgesamt betrachtet, werden die Ergebnisse der empirischen Projekte der Forschergruppe unser Verständnis der neuronalen Netzwerkeffekte der tDCS wesentlich erweitern, einschließlich ihrer regionalen Spezifität und interindividueller Unterschiede der Stimulationseffekte. Aus methodischer Perspektive werden die in diesem Projekt erhobenen Daten dazu beitragen, biophysikalische Modelle des tDCS-induzierten Stromflusses zu optimieren und validieren (Projekte P9 und P10) und somit zukünftige experimentelle und translationale Anwendungen der tDCS bei gesunden Menschen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen