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Karl Philipp Moritz, Sämtliche Werke. Kritische und kommentierte Ausgabe, Bd. 3: Schriften zur Kunst- und Literaturtheorie.
Antragsteller
Privatdozent Dr. Martin Disselkamp
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507012920
Band 3 der Kritischen Karl Philipp Moritz-Ausgabe enthält Moritz’ kunst- und literaturtheoretische Schriften. Darunter sind seine grundlegenden Beiträge zur ästhetischen Theorie, in denen er die Idee des selbstreferentiellen Kunstwerks formuliert und Konsequenzen daraus zieht („Versuch einer Vereinigung aller Künste und Wissenschaften über den Begriff des in sich selbst Vollendeten“: „Lieber die bildende Nachahmung des Schönen“: „In wie fern Kunstwerke beschrieben werden können“: „Lieber die Allegorie"), eine Anzahl kleinerer Aufsätze zu Kunst und Literatur, die vor allem in Zeitschriften gedruckt sind, und weitere selbständige Publikationen („Versuch einer deutschen Prosodie“, herausgegeben von Lars Korten: die Campe-Streitschrift: „Vorbegriffe zu einer Theorie der Ornamente“: „Vorlesungen über den Styl“). Den Aufsatz „Die metaphysische Schönheitslinie“, der thematisch zur Sache gehört, hat Moritz in der 1793 gedruckten Sammelschrift „Die große Loge“ veröffentlicht (Band 6 der Ausgabe, erschienen 2013). Wenige kleine Schriften, die mit dem Themenspektrum von Band 3 in Zusammenhang stehen, werden in Band 13 der Ausgabe erscheinen, der Moritz’ Tätigkeit an den Berliner Akademien dokumentiert.Die Reihe der im Band 3 versammelten Schriften setzt 1785 ein; überwiegend sind sie jedoch erst während Moritz’ Italienreise (1786-1788) und danach entstanden. Sie zeigen den Verfasser, der zuvor unter anderem pädagogische, sprachwissenschaftliche und psychologische Themen bearbeitet, eine Reisebeschreibung verfasst und einen autobiographischen Roman veröffentlicht hatte, in einer neuen Rolle - in der eines Theoretikers des Klassizismus. Als solcher setzt sich Moritz mit eigenen biographischen Traumatisierungen auseinander, mit Problemstellungen der Schulphilosophie und mit einer im Wandel begriffenen Kunst- und Literaturszenerie. Er reagiert auch auf neuere Entwicklungen in den Naturwissenschaften. Kulturgeschichtlich präsentiert der Band Moritz im Zentrum der beginnenden Berliner Blütezeit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Zwischen den Veröffentlichungen mit Kunstbezug und Moritz’ Tätigkeit als Professor der Theorie der schönen Künste an der Berliner Akademie der Künste ab 1789 besteht ein enger Zusammenhang.Die hier zu veröffentlichenden Aufsätze und selbständigen Schriften blicken schon auf eine Editionsgeschichte zurück. Die vorliegende Ausgabe bietet einen kritischen Apparat, der die edierten Texte sichert und zu weiteren von Moritz selbst autorisierten Drucken und Teildrucken in Beziehung setzt. Zusammen mit den Überblickskommentaren erschließen die Stellenerläuterungen auf dem Stand der Forschung das Vor- und Umfeld und weisen Beziehungen zu Moritz’ übrigem Werk nach. Die Edition dokumentiert darüber hinaus Entstehung und frühe Rezeption der Schriften.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Lars Korten