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Untersuchung der Rolle von rekurrenten ‚long-range‘ und ‚short-range‘ Verschaltungen in Bezug auf erfahrungsabhängige Modulation in Drosophila

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Markus Knaden; Dr. Silke Sachse
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466488864
 
Jedes Tier ist in seiner Umgebung einer Vielzahl von Düften ausgesetzt, von denen einige überlebenswichtige Informationen liefern oder der Fortpflanzung dienen. Während manche Düfte ein angeborenes stereotypes Verhalten hervorrufen, wird die Reaktion auf viele andere Düfte von verschiedenen Faktoren wie der inneren Verfassung des Tieres, dem Kontext, in dem der Duft wahrgenommen wird oder vorherigen Erfahrungen, die das Tier mit dem Duft gemacht hat, beeinflusst. Unsere aktuellen Untersuchungen mit Drosophila zeigen, dass die Duftantworten der Projektionsneurone (analog zu den Mitralzellen der Säugetiere) schon im ersten (d.h. dem Antennal Lobus, AL) und zweiten (dem Lateralen Horn, LH) olfaktorischen Hirnzentrum durch assoziatives Duftlernen moduliert werden. Da Duftlernen bei Insekten im sogenannten Pilzkörper (= Mushroom Body, MB) stattfindet, stellen wir die Hypothese auf, dass die erfahrungsabhängige Modulation der Projektionsneurone auf zentrifugalen (‚long-range‘) und anderen rekurrenten Verschaltungen (‚short-range‘) innerhalb und zwischen verschiedenen Gehirnregionen beruht. Um eine derartige erfahrungsabhängige Modulation zu untersuchen, werden wir einerseits etablierte klassische Konditionierungsexperimente nutzen und andererseits neuartige Lernparadigmen entwickeln, bei denen Fliegen einen Duft in einem ökologisch relevanten Kontext, wie der Eiablage oder der Paarung, lernen. Das Ziel von TP8 ist (1) eine grundsätzliche und umfangreiche Charakterisierung erfahrungsabhängiger Modulation in den verschiedenen Neuronenpopulationen der ersten und zweiten olfaktorischen Hirnzentren und (2) ein mechanistisches Verständnis, wie zentrifugale und andere rekurrente Verschaltungen, die durch vorherige Erfahrung und ökologischen Kontext beeinflusste Duftrepräsentation im Fliegenhirn modulieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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