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Permafrost-Gletscher Interaktionen und ihr Einfluss auf die alpine Landschaftsentwicklung (PerGInt)
Antragsteller
Professor Dr. Christof Kneisel
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506183115
Die glazial geprägte Landschaft in den Alpen umfasst markante geomorphologische Formen, die auf ehemalige Gletscher-Permafrost Interaktionen hinweisen. Dennoch wurde diesen Interaktionen wissenschaftlich bislang wenig Beachtung geschenkt. Glaziale und periglaziale Formen spiegeln die klimatischen, topographischen und lithologischen Bedingungen wider und sind Indikatoren für vergangene und gegenwärtige Umweltbedingungen. Offene Fragen bestehen hinsichtlich des Grades der Heterogenität des oberflächennahen Untergrundes und dessen Einfluss auf die Prozessdynamik. Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens ist die Identifizierung der Zusammenhänge zwischen den Eigenschaften des Untergrundes und der Oberflächenparameter auf deren Basis die Entstehungsbedingungen von glazialtektonisch deformierten Stauchmoränen entschlüsselt werden sollen und wie sich diese Formen unter dem Einfluss der aktuellen klimatischen Bedingungen verändern. Der Forschungsansatz basiert darauf die Heterogenität der Oberflächen- und Untergrundeigenschaften zu erfassen und diese mit den Prozessen im Untergrund und der geomorphologischen Prozessdynamik zu korrelieren. Um dieses Ziel zu erreichen werden in-situ Messungen (Temperaturdaten, 2D und 3D geophysikalische Kartierungen), Luft- (structure from motion Photogrammetrie), und Satellitengestützte Messungen (SAR Interferometrie) kombiniert, um mögliche Zusammenhänge der einzelnen Parameter zu analysieren. Die vorgesehenen geophysikalischen Methoden ermöglichen eine räumliche Erfassung der internen Strukturen und Eigenschaften des Untergrundes. Die Fernerkundungsmethoden erlauben es vertikale und horizontale Verlagerungen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu detektieren, welche mit Geländeparametern, den Untergrundeigenschaften und dem thermischen Regime in Verbindung gebracht werden können. Die Kombination dieser Methoden erlaubt allfällige Zusammenhänge der verschiedenen erfassten Parameter zu analysieren. Das verbesserte Verständnis der Abhängigkeiten der Oberflächen- und Untergrundparameter und der prozessualen Zusammenhänge aus dem integrativen Ansatz ermöglicht es weiterentwickelte konzeptionelle Modelle der geomorphologischen Formen abzuleiten, die den genetischen Zusammenhang zwischen Form, Sedimentcharakteristika und dem Einfluss der Permafrostbedingungen aufzeigen. Die zu erwartenden neuen Erkenntnisse bilden die Basis um Szenarien der alpinen Landschaftsentwicklung unter sich ändernden Umweltbedingungen zu erstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen