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Die Rolle von Chemokinen und Cyclooxygenaseprodukten bei Glomerulonephritis
Antragsteller
Professor Dr. Rolf A.K. Stahl (†)
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 1988 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5061533
Die Infiltration von Leukozyten in Glomeruli oder das Tubulointerstitium der Niere ist ein typisches Merkmal vieler Nierenerkrankungen. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß Chemokine bei der Regulation der Leukozyteninfiltration eine zentrale Rolle einnehmen. Chemokin neutralisierende Experimente führten nicht nur zu einer Hemmung der Einwanderung von Entzündungszellen in die Niere, sondern beeinflußten auch die Synthese von extrazellulären Matrixkomponenten und die glomeruläre Narbenbildung. Diese Befunde sprechen dafür, daß Chemokinen nicht nur eine Bedeutung bei der Rekrutierung von Leukozyten zukommt, sondern daß sie darüber hinaus andere wichtige Effekte bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Glomerulonephritiden haben. Die Effekte der Chemokine werden durch die Bindung an Chemokinrezeptoren auf den Zielzellen vermittelt. Diese Rezeptoren sind überwiegend auf Zellen des hämatopoetischen Systems exprimiert. Es gibt jedoch Hinweise, daß Zellen des somatischen Gewebes ebenfalls Chemokinrezeptoren exprimieren. Es soll deshalb untersucht werden, ob Nierenzellen Chemokinrezeptoren exprimieren, wie diese Expression reguliert ist und welche Bedeutung ihnen bei Glomerulonephritiden zukommt. Dabei sollen sich unsere Untersuchungen vorwiegend mit dem CCR-2 und CCR-5 Rezeptor befassen. Es sind Untersuchungen in Zellkulturen, der isoliert perfundierten Niere und in tierexperimentellen Modellen von Glomerulonephritiden geplant. Weiterhin soll in einem größeren Patientenkollektiv mit Glomerulonephritiden die Rolle von Mutationen im CCR-5 Gen für die Pathogenese der Erkrankung analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen