LifE3G – Lebensverläufe von der Kindheit ins späte Erwachsenenalter im Kontext von drei Generationen. Fortsetzung und Erweiterung der Drei-Generationen-Längsschnittstudie

• Antragsteller: Professor Dr. Wolfgang Lauterbach
• Fachliche Zuordnung: Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506119866

Das vorgeschlagene Forschungsprojekt basiert auf der Drei-Generationen-Längsschnittstudie - LifE. Die Studie begann 1979 in Westdeutschland als 5-Wellen-Längsschnittstudie mit 1.830 Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-16 Jahren (Generation 2) und einem Teil ihrer Eltern (G1, n= 988). In den Jahren 2002 und 2012 wurde die Studie fortgesetzt und ist damit eine der längsten Längsschnittstudien im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2012 wurden 1.359 der ursprünglichen G2-Teilnehmer, die jetzt 45 Jahre alt sind, erneut befragt. Zusätzlich nahm eine Stichprobe der jugendlichen Kinder von G2 an der Studie teil (G3, n= 570, im Alter von 12-17 Jahren). Somit liegen nun Daten über den Lebensverlauf von G2 von der späten Kindheit bis zum mittleren Erwachsenenalter und über die Beziehungen zwischen den Generationen über drei Generationen hinweg vor. Die Studie deckt mehrere Bereiche ab, z. B. die Bildungs- und Berufskarriere, Familien- und Partnerbeziehungen, kulturelle und politische Werte sowie das Gesundheitsverhalten und die Entwicklung der Persönlichkeit im Lebensverlauf. Der theoretische Rahmen der Studie basiert auf einem ressourcenorientierten Modell der Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben, das um die Perspektive des Handelns und der Struktur sowie um das Konzept individueller und intergenerationeller Investitionen im Lebensverlauf und über Generationen hinweg erweitert wurde.Die für das Jahr 2023 vorgeschlagene Studie LifE3G wird sowohl den Längsschnitt- als auch den Generationenansatz der früheren LifE-Studie stärken. Es ist beabsichtigt, die Längsschnittbeobachtung von G2 bis zum Alter von 56 Jahren fortzusetzen und alle Kinder von G3, einschließlich der Geschwister, einzubeziehen. Die Folgestudie wird daher zwei wesentliche neue thematische Schwerpunkte setzen. Zum einen werden Fragen und Hypothesen zu bereichsspezifischen Entwicklungen, Übergängen und Investitionen von der späten Kindheit bis ins späte Erwachsenenalter im Alter von 56 Jahren in den Mittelpunkt gestellt. Zweitens bietet die Stichprobenziehung der gesamten Generation von G3-Kindern die Möglichkeit, die Forschung zu intergenerationalen Übertragungsprozessen zu vertiefen und die unterschiedliche Entwicklung von G3-Geschwistern im familiären Kontext zu untersuchen. LifE3G wird weltweit eine der wenigen Drei-Generationen-Längsschnittstudien mit einem Beobachtungszeitraum von mehr als vier Jahrzehnten sein. Neben der Langzeitperspektive besteht das Alleinstellungsmerkmal der Studie im Mehrgenerationen-, Multi-Akteurs- und Mehrdomänenansatz. Die Datenstruktur ermöglicht die interdisziplinäre Bearbeitung von Fragen zur individuellen Entwicklung über mehrere Lebensphasen im Kontext familiärer Beziehungen und in verschiedenen Domänen sowie die Untersuchung von intergenerationalen Kontinuitäten und Diskontinuitäten über drei Generationen hinweg.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Österreich
• Partnerorganisation: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
• Kooperationspartner: Professor Dr. Alfred Berger