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Arenen des Konflikts: Planung und Partizipation in der pluralen Demokratie
Antragsteller
Dr. Manfred Kühn
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505243147
Ziel des Vorhabens ist es, vorhandene Planungstheorien im Umgang mit Konflikten weiter zu entwickeln, indem rationale, kommunikative und agonistische Planungstypen unterschieden und verschiedene Planungskonflikte an empirischen Fallbeispielen in der Praxis untersucht werden. Das Projekt zielt dabei auf eine engere Verbindung der Planungsforschung mit politikwissenschaftlichen Ansätzen der Demokratie- und Partizipationsforschung. Für die empirische Analyse von Planungskonflikten überträgt das Vorhaben den Begriff der „Arena“ aus der Politik- auf die Planungsforschung. Arenen werden als Orte der öffentlichen Konfliktaustragung in planerischen Partizipationsverfahren verstanden, in denen Akteure mit widerstreitenden Interessen im Vorfeld von Entscheidungen aufeinandertreffen und streiten. Zur empirischen Analyse wird der Ansatz der Konfliktfeldanalyse verwendet. Dabei wird zwischen dem Kontext, dem Gegenstand, den Akteuren, der Austragung, der Regelung und den Dynamiken von Konflikten unterschieden. Für die Durchführung von empirischen Fallstudien stehen drei Leitfragen im Mittelpunkt: Erstens: In welchem Verhältnis treten rationale, kommunikative und agonistische Planungstypen in Konfliktfällen in der Praxis auf? Zweitens: Welche Arenen und Stufen der Partizipation tragen wie zur demokratischen Austragung und Regulierung von Konflikten bei? Drittens: Unter welchen Bedingungen transformieren Partizipationsverfahren in der Planung antagonistische in agonistische Konflikte? Die sechs empirischen Fallstudien umfassen Planungskonflikte in den Feldern Stadtentwicklungsplanung, Bauleitplanung und Genehmigung von Projekten. Die Fallauswahl bezieht sich auf Konflikte zwischen der Beschleunigung des Wohnungsbaus und der Erhaltung von Freiräumen in den wachsenden Metropolen Berlin und Hamburg, Konflikte um das Gemeinwohl in Potsdam und Freiburg sowie Konflikte bei der Genehmigung von Windenergieanlagen im Kontext der Energiewende in den Kleinstädten Sinzing und Amöneburg. Durch den Wechsel von deduktiven und induktiven Methoden der qualitativen Forschung strebt das Projekt eine enge Verbindung zwischen Planungstheorie und Praxis an.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen