Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Politik der Zukunft der Arbeit in Schwellenländern (PolDigWork). Wie Hoffnungen und Ängste über Digitalisierung die Meinung zu Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik verändern.

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504172432
 
Die Zukunft der Arbeit hat enorme Auswirkungen auf die Politik des Wohlfahrtsstaates, insbesondere in den Feldern Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Neue Formen der Digitalisierung und Automatisierung verändern die Art, wie in unserer Gesellschaft gearbeitet wird. Innovationen wie Bots und Roboter beeinflussen unsere Arbeit allgemein, erzeugen neue Formen von Beschäftigung (z.B. gig work) und neue Sektoren. Sie vernichten auch existierende Jobs, indem sie Tätigkeiten ersetzen und ganze Sektoren unnötig machen. Sozial- und PolitikwissenschaftlerInnen verstehen diese Prozesse für Industriestaaten nach und nach immer besser. Gerade für Schwellenländer wissen wir jedoch noch relativ wenig über die politischen Auswirkungen der Zukunft der Arbeit. Verändern Ängste und Hoffnungen die Meinungen von BürgerInnen und PolitikerInnen vor allem in Bezug auf Arbeitsmarkt- und Sozialpolitiken? Und machen sie bestehende Spaltungslinien – wie zum Beispiel die zwischen formellen und informellen Sektoren – stärker oder schwächer? Mithilfe eines mixed-methods Ansatzes wird dieses Projekt diese Fragen für folgende drei Länder vergleichend untersuchen: Mexiko, Südafrika und Indonesien. Das Projekt wird zunächst existierende Meinungsumfragen mit den Ergebnissen eines originären Umfrageexperiments kontrastieren. Im nächsten Schritt werden diese Ergebnisse mit den Resultaten einer quantitativen Inhaltsanalyse sozialer Medien und mit Informationen aus Experteninterviews abgeglichen. Der vergleichende Ansatz erlaubt es dem Projekt, besser zu verstehen, wie Digitalisierung auf Gesellschaften wirkt, in denen bestimmte Spaltlinien besonders bedeutsam sind. Das Projekt trägt daher zur Literatur und Theorie von politischen Spaltlinien in Schwellenländern bei. Solche Prozesse sind in Ländern wie Deutschland schwieriger zu beobachten, weil hier Unterschiede wie derjenige zwischen Formalität und Informalität weniger sichtbar, jedoch angesichts der fortschreitenden Digitalisierung sehr relevant sind. Das Projekt liefert daher auch Einsichten, die über die Projektländer und -regionen hinausgehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indonesien, Mexiko, Südafrika
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung