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Die Rolle von (nicht-)visuellen Alternativen in pragmatischen Inferenzen

Antragstellerin Dr. Nadine Bade
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502009090
 
Das Projekt beschäftigt sich mit der experimentellen Untersuchung visueller Alternativen, und ihrer Rolle in der Entstehung von nicht-wörtlicher Bedeutung, insbesondere Implikaturen und Präsuppositionen. Ein Teil der Projektes verwendet neuartige Priming-Methoden, um visuelle von linguistichen Alternativen zu unterscheiden. Dabei werden Probanden sprachlichen und visuellen Alternatives ausgesetzt, die das Augenmerk auf verschiedene Komponenten des Satzes legen. Die Frage, die untersucht wird ist, ob visuelle Alternative denselben Einschränkungen unterliegen bezüglich Komplexität und Salienz wie sprachliche Alternativen. Das Ziel ist die Erstellung eines Modells des Mechanismus hinter Inferenzen, das visuelle Kommunikation explizit mit einbezieht. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung neuer Methoden zur Untersuchung nicht-wörtlicher Bedeutung, die visuelle Kommunikation kontrolliert und systematisch einsetzt.Ein zweiter Teil des Projektes beschäftigt sich mit Präsuppositionen, den Teil der Bedeutung, der zwangsläufig gegeben und hintergründig ist. Hier ist das Ziel die Entwicklung einer neuen Methode, die das Lernen eines Wortes und visuelle Animationen verbindet. Dabei soll das Auslöserproblem untersucht werden, nämlich die Frage, wie und warum Präsuppositionen überhaupt entstehen. Da dies für bereits existierende Auslöser wie zum Beispiel "aufhören" schwierig ist, beinhaltet die neue Methode, das Erlernen eine neuen Wortes ("wugging"), welches durch Animationen dargestellt wird. Der Ausdruck und die Animationen sind komplex. "Wugging" wird dargestellt als die Bewegung eines grünen Punktes von einer roten Linie nach oben. Anschließend wird das Verständnis des Wortes geprüft. Teilnehmer sehen Animationen, die entweder keine Bewegung von der roten Linie oder keine Aufwärtsbewegung zeigen. Die Frage ist, ob das immer noch als "wugging" wahrgenommen wird, und ob ein Teil der Bedeutung als Präsupposition wahrgenommen wird. Wenn die Methode sich etabliert, kann man mit ihr untersuchen, welche Komponenten einer komplexen Bedeutung wahrscheinlicher als hintergründig wahrgenommen werden, und warum.Beide Teile des Projektes untersuchen also empirisch, welche Rolle visuelle Information in pragmatischen Inferenzen spielt. Dabei ist das Ziel die Überprüfung bestehender Theorien, aber auch ein besseres Verstehen visueller Methoden, sodass diese in Zukunft verbessert und neue Methoden entwickelt werden können.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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