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Invasive Gruppe B-Streptokokken-Erkrankung (GBS) im frühen Lebensalter: beteiligte Entzündungsmediatoren und neurologische Entwicklungsmorbidität.

Fachliche Zuordnung Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501647609
 
Bei Streptococcus agalacticae (B-Streptokokken, SKB) handelt es sich um ein Gram-positives, beta-hämolytisches, verkapseltes Bakterium, das nicht nur in Entwicklungsländern mit hoher Inzidenz eine neonatale Sepsis verursacht. Die maternale Besiedlung mit SKB ist bei Neugeborenen einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung einer Meningitis oder Sepsis. In den ersten drei Monaten nach der Geburt wurden 2015 ca. 319.000 durch SKB verursachte Krankheitsfälle registriert, von denen 90.000 tödlich endeten und weitere 10.000 zu Meningitis mit zum Teil schweren neurologischen Folgen führten. Außerdem kommt es bei Überlebenden einer SKB-Sepsis vermehrt zu neuronalen Entwicklungsstörungen. Mehr als die Hälfte dieser Fälle wurden in Afrika registriert. Um die SKB-vermittelten Erkrankungen wirksam zu reduzieren, ist es wichtig, die Langzeitfolgen der Krankheit besser zu verstehen. Es fehlt an robusten Daten zu den längerfristigen Folgen einer neonatalen SKB-Infektion auf die Entwicklung des Nervensystems. Im Zusammenhang mit Langzeiterkrankungen und Mortalitätsraten sind derartige Erhebungen besonders bedeutsam, um die sozio-ökonomischen Lasten dieser Erkrankung detailliert auszuwerten. Zentrales Ziel von Teilprojekt A ist daher die Untersuchung der Risiken für die Ausbildung neuronaler Entwicklungs- und Verhaltensstörungen bei überlebenden Kindern einer SKB-Infektion in Südafrika und Mozambique. In Teilprojekt B werden zusätzlich die Langzeitfolgen einer SKB-Infektion für gesundheitsbedingte Lebensqualität und ökonomische Kosten analysiert. Die durch SKB induzierte akute Entzündungsreaktion führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu neurologischen Beeinträchtigungen. Die Immunantwort bei überlebenden Kindern soll daher in Teilprojekt C untersucht werden. Parallel zu diesen Untersuchungen an überlebenden Kindern einer SKB-Infektion sollen in geeigneten Tiermodellen (in vivo und in vitro) die primären auslösenden Mechanismen von Entzündung, Apoptose, und deren längerfristige Folgen dieser neonatalen Erkrankung ermittelt werden (Teilprojekt D). Besonderes Augenwerk wird dabei auf die Rolle neutrophiler Granulozyten und deren extrazelluläre Netze bei der Pathogenese der SKB-bedingten Meningitis und den resultierenden neuronalen Schäden gelegt. Das Arbeitsprogramm hat engen Bezug zu diversen afrikanischen Ausbildungsprogrammen für angehende Pädiater, medizinisch-technische Berufe, aber auch für Doktoranden und Post-Docs auch außerhalb der Partnerländer Südafrika und Mozanbique. Diese Programme werden zentral organisiert, um möglichst hohe Ausbildungsstandards sicherzustellen, damit sich das Verständnis der Pathomechanismen der SKB-Infektion verbessert und neue Strategien zur Reduzierung der Belastung von Patienten entwickelt werden, die als Neonaten von Sepsis und Meningitis betroffen waren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Mosambik, Spanien, Südafrika
ausländ. Mitantragstellerinnen / ausländische Mitantragsteller Justina Bramugy; Professorin Dr. Lois Harden, Ph.D.; Professor Dr. Shabir Madhi, Ph.D.
 
 

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