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Auditorische Echoanalyse versus Echounterdrückung beim Menschen

Antragsteller Professor Dr. Lutz Wiegrebe (†)
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50110861
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Sachmittelbeihilfe der DFG hat es uns ermöglicht, das Phänomen der Echoortung beim Menschen in ein streng kontrolliertes psychophysikalisches Konzept zu fassen. Die entwickelten Techniken erlauben eine quantitative Beschreibung der Leistungsfähigkeit der Echoortung bei Menschen. Die von uns hierfür etablierte VAS Technik erlaubt weiterhin, die Experimente im Scanner durchzuführen, was einen Einblick in das neuronale Substrat und dessen aufgabenspezifischer Plastizität ermöglicht. Wir konnten (i) zeigen, dass mit relativ wenig Training sehende Versuchspersonen in der Lage waren, die Entfernung einer reflektierenden Oberfläche mit einer Auflösungsgrenze von nur 2-4 ms unterscheiden. Die begleitende Lautanalyse dokumentiert, wie die Versuchspersonen ihre Vokalisationen für die echoakustische Aufgabe optimieren. Wir konnten (ii) zeigen, dass Versuchspersonen mittels Echoortung in der Lage sind die Größe des Raumes in dem sie sich befinden mit ebenfalls guter Auflösung einzuschätzen. Eine Wiederholung des Experiments im fMRT Scanner zeigt signifikante Aktivierung bei sehenden Versuchspersonen vor allem im Planum Temporale des auditorischen Kortex (iii). Bei einem blinden Echoortungsspezialisten war die Aktivierung allerdings fast auschließlich im visuellen und parietalen Kortex (iv). Im letzten Projekt konnten wir zeigen, dass im Rahmen der Echoortung fakultative Anteile des Präzendenzeffekts zugunsten der Echoanalyse aufgegeben werden (v). In naher Zukunft können wir auch Trainingsprogramme entwickeln, mit denen blinde Menschen die Echoortung für sich im sicheren Umfeld trainieren können.

 
 

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