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Kompakte nanokristalline Weichmagnete mittels Feldunterstütztem Sintern
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Christoph Broeckmann
Fachliche Zuordnung
Materialien und Werkstoffe der Sinterprozesse und der generativen Fertigungsverfahren
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 500498139
Das erfolgreich abgeschlossene DFG-Projekt im SPP 1959 zur Simulation der Temperaturverteilung und des Kornwachstums während des feldunterstützten Sinterns (FAST) bildet die Grundlage für das hier geplante Transfervorhaben. Die in dem vorausgegangenen Projekt erzielten Ergebnisse sollen in diesem Vorhaben in eine industrielle Anwendung überführt werden. Das beantragte Projekt setzt bei einem Technologie-Reifegrad (TRL) von TRL 4 an. Das dabei erarbeitete Simulationsmodell stellt die grundlegende Basis für die Anwendung und Weiterentwicklung auf das anwendungsorientierte Themenfeld der Herstellung kompakter nanokristalliner Weichmagnete dar. FAST/SPS soll zur Herstellung kompakter nanokristalliner Weichmagnete aus der Finemet-Legierung Fe73,5Cu1Nb3Si15,5B7 (at.%) eingesetzt werden, um weichmagnetische Komponenten mit höherer Geometrievielfalt, hoher Leistungsdichte und geringsten Ummagnetisierungsverlusten herzustellen. Der damit einhergehende Verzicht auf die typische Kunststoffumhausung der kommerziellen Ringbandkerne ermöglicht eine Erhöhung der Einsatztemperatur auf 300°C, statt wie üblich 150°C. Für die Miniaturisierung und effiziente Energieumwandlung sind diese Bestrebungen im Bereich der Weichmagnete aktuell von außerordentlichem Interesse. Der Einsatz der kompaktierten Komponenten ist in Abhängigkeit von der erzielten magnetischen Permeabilität in unterschiedlichen induktiven Bauelementen denkbar, so dass eine große Anwendungsbreite gewährleistet werden kann. Voruntersuchungen zeigten, dass die Prozessierung amorpher Bänder in Form von Flakes vielversprechende Eigenschaften erzielen kann. Die weichmagnetischen Eigenschaften lassen sich über die Größe der Flakes unmittelbar einstellen. Jedoch führen unterschiedliche Größen der Flakes zu einer komplett anderen Temperaturverteilung in der Probe. Um das erforderliche Temperaturfenster zielgerichtet einstellen zu können und die Homogenität der Probe zu gewährleisten, ist die Simulation erforderlich. Die im vorangegangenen DFG-Projekt gewonnenen Erkenntnisse und entwickelten Methoden bilden eine sehr gute Ausgangsbasis für die industrielle Umsetzung in dem hier beantragten Vorhaben. Mittels weiterentwickelter Modelle können die konzeptionellen Ideen zur Homogenisierung der Temperaturverteilung und Verdichtung des weichmagnetischen Werkstoffs während des FAST/SPS in virtuellen, iterativen Simulationsschleifen getestet und anschließend bei der Herstellung des Demonstrators eingesetzt werden. Mit dieser Vorgehensweise kann die heutige Trial-and-Error-Methode durch ein einfaches Verfahren ersetzt werden, welches Zeit, Ressourcen und Geld spart.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner
Magnetec GmbH
Kooperationspartner
Professor Dr.-Ing. Thomas Weißgärber