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2-Laser Zellsortierer
Fachliche Zuordnung
Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
Förderung
Förderung in 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499988379
Hiermit beantragen wir einen Zellsortierer mit 2 Lasern. Ein solches Gerät ist in der Lage, einzelne Zellen nach Größe, Struktur und Fluoreszenzfärbung zu unterscheiden und aufgrund vorgegebener Parameter zu sortieren. Das Gerät soll dazu verwendet werden, große Bibliotheken von Bakterien und Hefen (Escherichia coli, Saccharomyces cerevisiae) zu analysieren und zu sortieren, die jeweils Mutanten von RNAs und Proteinen exprimieren. Hierbei erfolgt die Selektion in der Regel über die Expression eines fluoreszierenden Reporterproteins. Die sortierten Zellpopulationen werden im Anschluss durch Hochdurchsatzsequenzierung charakterisiert. Das hier beantragte Gerät ist in der Lage, mehr als 10 000 Zellen pro Sekunde zu sortieren. Dies erlaubt den Aufbau einer „Flow-Seq“-Pipeline, mit welcher umfangreiche Mutationsbibliotheken im Hochdurchsatzformat charakterisiert werden können. Es ermöglicht das Erstellen von Mutations-Fitness-Karten, um daraus wichtige Struktur-Funktionsbeziehungen abzuleiten (deep mutational screening). Weiterhin stehen durch diese neue Pipeline zukünftig ausreichend große Datensätze zur Verfügung, um über Deep-Learning-Ansätze die Proteine bzw. die RNA-Elemente gezielt zu verbessern und somit Designprozesse auf ein neues Niveau zu heben. Das Gerät kann für viele biologische Fragestellungen Anwendung finden. Konkret soll es eingesetzt werden, um RNA-basierte Schaltelemente (synthetische Riboswitche) zu entwickeln, zu verbessern und gezielt an ihren genetischen Kontext anzupassen. Solche RNA-basierte Schalter spielen in der synthetischen Biologie beim Ausbau synthetisch genetischer Schaltkreis zum Biosensing und –computing eine immer wichtigere Rolle. Weiterhin soll das Gerät verwendet werden, um allosterisch schaltbare Proteine entwickelt. Diese setzen sich z. B. aus einem optogenetischen Rezeptorprotein und einem Effektor zusammen. Derzeitige Arbeiten konzentrieren sich auf anti-CRISPR-Proteine zur indirekte Kontrolle von CRISPR-Cas-Effektoren mit dem Ziel, räumlich und/oder zeitlich präzise Veränderungen des zellulären Genoms, Epigenoms oder Transkriptoms zu ermöglichen. Weiterhin sind in begrenztem Umfang auch Arbeiten zur Stabilität von synthetischen Replikons, synthetischer Proteasen sowie synthetischer Ionenkanäle vorgesehen.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Großgeräte
2-Laser Zellsortierer
Gerätegruppe
3500 Zellzähl- und Klassiergeräte (außer Blutanalyse), Koloniezähler
Antragstellende Institution
Technische Universität Darmstadt
Leiterin
Professorin Dr. Beatrix Süß