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E-LAUTE (Electronic Linked, Annotated, and Unified Tablature Editions): Die Laute im deutschsprachigen Raum 1450-1550

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499741530
 
Hauptziel des Projekts ist eine open-access-basierte und interaktive Digitaledition von Lautentabulaturen des deutschsprachigen Raums zwischen 1450 und 1550. Das Corpus ist bisher nicht als Ganzes erschlossen. Zudem soll eine neuartige Form der Musikedition entstehen: eine ‚open knowledge platform‘, in der Musikwissenschaft, Musikpraxis, Musikinformatik und Literaturwissenschaft ineinandergreifen und herkömmliche Editionsmethoden in disziplinärer und interdisziplinärer Forschung vernetzen. Die Ziele sind: i) Eine digitale, wissenschaftliche Gesamtedition, die alle textlichen und graphischen Komponenten sowie alle gebräuchlichen Formen der Lautentabulatur in Transkription und Edition umfasst. Dafür werden Methoden des Enkodierens und Verlinkens, der OMR (optic music recognition) und automatischen Transkription mit ii) manueller Musiktranskription sowie iii) praktischer Erprobung synchronisiert. Aufnahmen der Lautenmusik sind ein zentraler Bestandteil der Edition. iv) Alle Komponenten werden mit musikhistorischen und aufführungspraktischen Informationen versehen und verlinkt. v) Teil der Edition sind interaktive Annotationen; überdies erlaubt sie die Mitarbeit von Nutzer_innen: Sie können z.B. Kommentare, Beobachtungen und Interpretationen hinzufügen. Hinzu kommt vi) interdisziplinäre Forschung in fünf Pilotstudien: Varianz und Retextualisierung in der Musik und den Texten von Liebesliedern (I); Über die Herkunft der deutschen Lautentabulatur (II); Die Lautentabulatur als Reflexionsfigur der Kultur des 16. Jahrhunderts (III); Dialoge über Musik (interaktive Annotationen) (IV) und Hybrideditionen (V).Erstmals wird eine offene, d.h. vielseitig verwendbare und interdisziplinäre Edition entstehen, die wissenschaftliche und praktische Komponenten vereint. In internationaler Zusammenarbeit werden die Lautentabulaturen des deutschsprachigen Raums (1450-1550) ins weltweite, internationale MEI integriert (TabMEI) und mittels professioneller Aufnahmen sowie alternativer Editionsverfahren für die wissenschaftliche und praktische Verwendung nutzbar gemacht. Die Edition wird von den Österreichischen Nationalbibliothek gehosted und in RISM integriert. Sie wird die erste Hybridedition in Rahmen der Denkmäler der Tonkunst in Österreich sein.Die zu edierenden Tabulaturen sind digitalisiert und frei zugänglich. Neben klassischen Analysemethoden kommen auf allen Ebenen (Text und Musik) Verfahren der hybriden Quellenmodellierung und der Metadatenanalyse zum Einsatz. Entsprechend den Spezifika der Edition wird mit modernen Methoden der new philology gearbeitet.Das Projekt ist als Langzeitvorhaben angelegt, dessen erste Phase unabhängig von den nachfolgenden Teilen beantragt wird. Das Kernteam besteht aus Prof. Dr. Martin Kirnbauer, Prof. Dr. Marc Lewon (Schweiz), Prof. Dr. Irene Holzer, Prof. Dr. Cordula Kropik (Deutschland), Dr. Kateryna Schöning, Dr. David Weigl und Dr. Reinier de Valk (Österreich).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Martin Kirnbauer; Professor Dr. Marc Lewon; Dr. Kateryna Schöning
 
 

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