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GRK 2892:  Gewohnter Wandel – Gesellschaftliche Transformation und räumliche Materialisierung des Wohnens

Fachliche Zuordnung Bauwesen und Architektur
Geographie
Sozialwissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499392530
 
Alle müssen wohnen – schon, weil diese banale Feststellung so unbestritten ist, dass sie als Grundlage eines international festgeschriebenen sozialen Rechts dient, lässt sich vermuten, dass dem Wohnen als Praxis und den Bedingungen, die es gesellschaftlich und räumlich strukturieren, eine ebenso dauerhafte wie zwingende gesellschaftliche Bedeutung zukommt. Gerade deshalb spiegeln sich im Wohnen und den es ermöglichenden Strukturen wie in kaum einem anderen Aspekt des menschlichen Lebens gesellschaftliche Transformationsprozesse. Epochale Umbrüche, Wandlungsprozesse und Herausforderungen lassen sich daher nicht zuletzt wie durch eine Linse mit dem Blick auf das Wohnen erfassen. Zugleich ist das Wohnen in besonderer Weise von einem spannungsgeladenen Wechselverhältnis zwischen gesellschaftlichem Wandel einerseits und seiner räumlichen Materialisierung als gebaute Form andererseits geprägt. Die gesellschaftlich hervorgebrachte gebaute Umwelt beeinflusst Alltagspraktiken und soziale Interaktionen, schafft Pfadabhängigkeiten und strukturiert zukünftige gesellschaftliche Entwicklungspfade. Gegenwärtig erfährt die Wohnungsversorgung unter den Bedingungen eines globalisierten und finanzialisierten Kapitalismus erneut einen tiefgreifenden Wandel. Neue und manch alte soziale Auseinandersetzungen gewinnen wieder an Brisanz. Zugleich rückt die gesellschaftliche und bauliche Verfasstheit des Wohnens angesichts ökologischer Ansprüche vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Digitalisierung der Wohnumwelt, der Krise der sozialen Reproduktion und wieder aufkommender Fragen der Gesundheitsvorsorge ins Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Das Graduiertenkolleg wird die Ausprägungen dieses vielschichtigen Wandels des Wohnens in den Blick nehmen und den Fokus dabei auf das Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen Transformationsprozessen einerseits und ihrer notwendig materiellen Fixierung in der gebauten Wohnumwelt andererseits richten. Wenn gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen die gebaute Umwelt von morgen entstehen lassen und sich räumlich in ihr fixieren, fragt das Graduiertenkolleg danach, welche Herausforderungen, Probleme, Widersprüche und Konflikte sich daraus in Hinblick auf das Wohnen ergeben und wie die gebaute Wohnumwelt zukünftige gesellschaftliche Entwicklungspfade prägt bzw. prägen soll.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Bauhaus-Universität Weimar
Mitantragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
 
 

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