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Der Einfluss von visueller Persistenz und Mehrdeutigkeiten im Reiz auf die Scheinbewegung

Antragsteller Dr. Vebjörn Ekroll
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49782797
 
Aktuelle Theorien zur Bewegungswahrnehmung postulieren mehrere Verarbeitungsprozesse, die jeweils in unterschiedlichen Reizsituationen zum Tragen kommen sollen. Insbesondere wurde für reale, kontinuierliche Bewegung ein anderer Mechanismus verantwortlich gemacht, als für die sogenannte Scheinbewegung, die z. B. durch nacheinander aufleuchtende stationäre Lichtpunkte ausgelöst wird. Trotz intensiver Forschung ist es allerdings bislang weitgehend unklar, welche funktionale Rolle und welche Eigenschaften dem ’Scheinbewegungsmechanismus’ zukommen. Theoretische Analysen und neuere empirische Befunde legen nahe, daß zahlreiche Beobachtungen zur Scheinbewegung deshalb unintuitiv und widersprüchlich erscheinen, weil ihre bisherige Deutung auf unberechtigten Vorannahmen hinsichtlich des wirksamen Reizes beruht. Im Projekt soll diese Hypothese bezogen auf zwei vernachlässigte Faktoren untersucht werden, die vermutlich einen entscheidenden Einfluß auf die Scheinbewegung ausben, nämlich visuelle Persistenz und die inhärente Mehrdeutigkeit der üblicherweise verwendeten Reize. Aus dieser theoretischen Perspektive ergibt sich die Erwartung, daß Scheinbewegung und reale Bewegung viel größere Gemeinsamkeiten aufweisen als bisher angenommen. Dies impliziert auch, daß den Befunden zur Scheinbewegung eine viel größere Tragweite zukommt als bisher angenommen. Insbesondere lassen sich aus dem Einfluß inhärenter Mehrdeutigkeiten des Reizes weitreichende Schlußfolgerungen dazu ableiten, welche Reizinformationen das visuelle System bei der Analyse von Bewegung nutzt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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