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Identifikation Oraler Mikrobieller Profile der Parodontitis und deren Beziehung zu kardiovaskulären Erkrankungen

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 497528504
 
Für kardiovaskuläre Erkrankungen spielen neben der Hyperlipidämie auch entzündliche Reaktionen eine wichtige Rolle. Chronische Entzündungen der Mundhöhle wie die Parodontitis (PD) können dabei aufgrund langanhaltender Entzündungsreaktionen signifikant zu einem erhöhten Krankheitsrisiko beitragen. Als mögliche Ursache dieses Zusammenhangs werden orale Mikroorganismen oder ihre Bestandteile vermutet, die im Verlauf oraler Entzündungen vermehrt in den Blutkreislauf gelangen und in den Gefäßen Entzündungsreaktionen auslösen können. Entsprechend ist ein epidemiologischer Zusammenhang zwischen Atherosklerose und PD beschrieben, der unabhängig von den klassischen Risikofaktoren Rauchen und Adipositas besteht. In unseren Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass die PD sowohl mit erhöhter Karotis-Intima-Media-Dicke (CIMT) als auch erhöhter Pulswellengeschwindigkeit (PWV) signifikant assoziiert ist, unabhängig der Covariaten Alter, Geschlecht, Bluthochdruck, Dyslipidämie und Typ-2-Diabetes. Wir formulieren die Hypothese eines kausalen Zusammenhangs zwischen der Zusammensetzung oraler sub- und supragingivaler Plaque und des erhöhten relativen Risikos der Atherosklerose im Hintergrund einer PD. Zur Prüfung dieser Hypothese wurden im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie zwei bevölkerungsrepräsentative Kohorten mit dem Ziel etabliert, Faktoren zu identifizieren, welche den Beginn und den Verlauf von kardiovaskulären Erkrankungen sowie der PD beeinflussen. In den Level-3 Projekten, PAROCARD und MikroZahn stehen medizinische Informationen, Speichel und supra- und subgingivale Plaqueproben zur Mikrobiomanalyse zur Verfügung. Mit diesen Proben sollen in 1.200 PD Patienten, mit oder ohne kardiovaskuläre Erkrankungen, das individuelle orale Mikrobiom durch Metagenom Sequenzierung bestimmt werden. Mit diesen Daten sollen die folgenden Erkenntnisse gewonnen werden: (1) Bestimmung der individuellen Häufigkeiten einzelner mikrobieller Arten von Bakterien, Pilzen, Achaeen, Viren und Protozoen in der gesunden und entzündeten Mundhöhle bei Patienten mit PD sowie mit oder ohne kardiovaskulären Erkrankungen. (2) Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen PD-spezifischen, mikrobiellen Virulenzfaktoren, Arten/-gemeinschaften und kardiovaskulären Erkrankungen. und der möglichen kausalen pathogenen Faktoren kardiovaskulärer Erkrankungen auf der Ebene mikrobieller Arten, Artengemeinschaften und ihrer spezifischen Erbinformation. Dieser Ansatz in Kombination mit den dem Projekt zur Verfügung stehenden Biomaterialien und klinischen Daten sind in ihrem Umfang einzigartig, und haben das Potenzial mikrobiologische Faktoren zu identifizieren, die auf eine erhöhte Anfälligkeit für kardiovaskuläre Erkrankungen hinweisen oder kausal dazu beitragen. Damit werden die Ergebnisse des beantragten Projektes zu einem besseren klinischen Verständnis deserhöhten relativen Risikos kardiovaskulärer Erkrankungen vor dem Hintergrund oralen Entzündungserkrankungen beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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