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Tell Iztabba (Nysa-Skythopolis) – eine seleukidische Gründung im Nahen Osten
Antragsteller
Professor Dr. Achim Lichtenberger
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495961685
Das deutsch-israelische archäologische Projekt fokussiert auf die hellenistische Siedlung auf dem Tell Iẓṭabba (in der Nähe von Beth She'an), die in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. von den Seleukiden gegründet und Ende dieses Jahrhunderts von der jüdischen Dynastie der Hasmonäer zerstört wurde. Der Siedlungshügel wurde in späteren Perioden nur spärlich wiederbesiedelt.Tell Iẓṭabba bietet eine einzigartige Situation für eine archäologische Untersuchung der hellenistischen Periode in der südlichen Levante. Die hellenistische Zeit im Allgemeinen und das Reich der Seleukiden im Besonderen sind in dieser Region der Welt nicht gut erforscht. Unser Wissen über die städtischen Strukturen und die materielle Kultur der seleukidischen Gründungen ist aufgrund von Überbauung in den nachfolgenden (hasmonäischen, römischen, byzantinischen und mittelalterlichen) Perioden begrenzt. Die seleukidischen Ursprünge von Städten wie Beth She'an sind jedoch entscheidend für das Verständnis der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Region. Das Projekt zielt auf eine erstmalig umfassende archäologische Untersuchung von Tell Iẓṭabba ab. Archäologische Ausgrabungen, kombiniert mit archäometrischen Methoden, werden neue Erkenntnisse über den Charakter der seleukidischen Gründung liefern und dadurch die historische Situation erhellen, in der seleukidisches Engagement in dieser Region stattfand. Dies soll durch eine Analyse des urbanen Gefüges, der Infrastruktur und der materiellen Kultur geschehen. Darüber hinaus wollen wir die Nachhaltigkeit (Sustainability) und die wirtschaftliche Basis der seleukidischen Siedlung verstehen. Eine Analyse der seleukidischen Besiedlungsreste wird die Siedlungsgeschichte erhellen und erklären, warum die Stätte nach ihrer Zerstörung durch die Hasmonäer nie richtig wiederbesiedelt wurde.Das Projekt knüpft an ein von der German-Israeli Foundation (GIF) finanziertes Projekts an, das magnetische Prospektionen und zwei Ausgrabungskampagnen im September 2019 und Februar 2020 umfasste. Während dieser Kampagnen haben wir begonnen, die hellenistische Stätte zu erkunden und wichtige Informationen über Wohnarchitektur, Hausinventare und private Konsumgewohnheiten zutage gefördert. Auf der Grundlage unserer Untersuchung beabsichtigt das neue Projekt, die Arbeit in ausgewählten Bereichen fortzusetzen, um sich auf die städtische Infrastruktur zu konzentrieren und weitergehende Forschungsfragen bezüglich der städtischen Organisation (öffentlich vs. privat) und der sozioökonomischen Nachhaltigkeit der Siedlung und ihres Hinterlandes zu beantworten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
ausländischer Mitantragsteller
Professor Oren Tal, Ph.D.