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Funktionsstörung der mucosalen Immunität im Darm nach klinischem und experimentellem Polytrauma

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465409392
 
Die Blut-Darm-Schranke (BDS) besteht aus Mucus, Darmepithel sowie einem Arsenal an Flüssigphaseproteinen (antimikrobielle Peptide, Komplementsystem) und angeborenen Immunzellen (Leukozyten). Allerdings stellt die BDS nach Polytrauma auch ein Hauptziel der indirekten Schädigung dar. Unsere vorläufigen Daten weisen darauf hin, dass die BDS als wesentlicher Treiber des Multiorgandysfunktionssyndroms (MODS) während des systemischen Entzündungsgeschehens fungiert. Diese Erkenntnisse bereiten die Grundlage für weitere Untersuchungen der zugrundeliegenden immunpathophysiologischen Prozesse des posttraumatischen BDS Versagens. Daher stellen wir folgende Hypothesen auf: i) Polytrauma führt zur Funktionsstörung der angeborenen mucosalen Immunität des Darmes, ii) die hauptsächlich durch Pankreas- und Komplementproteasen verursacht wird, iii) und welche durch gezielte Blockade zu einer Verbesserung der Thromboinflammation und (Multi-) Organfunktion führt. In hoch standardisierten Polytraumamodellen des Schweines und der Maus werden wir daher im Darmmucus und Darmgewebe, Lymphknoten und Blutproben Veränderungen der antimikrobiellen-, Komplement- und Pankreas-Proteasen vermittelten Antwort bestimmen. Des weiteren erfolgt die räumliche und zeitliche Charakterisierung der angeborenen zellulären Immunantwort im Darm und Blut, welche die Detektion und Immunphänotypisierung von Neutrophilen, Monozyten/Makrophagen und Dentrischen Zellen einschließt. Zusätzlich werden wir die vorgeschlagene Translokation von Bakterien und deren assoziierten molekularen Muster (MAMPs) verfolgen und eine mögliche frühe Mikrobiomveränderung untersuchen. Erste therapeutische Konzepte der Blockade der proteolytischen Aktivität durch Tanexamsäure oder TriFU (als Flüssigphase-Inhibitor) werden evaluiert. Schließlich werden wir mittels einer prospektiven, deskriptiven Observationsstudie von Polytraumapatienten versuchen, die gefundenen Ergebnisse innerhalb der Forschergruppe klinisch zu übersetzen, um damit letztendlich auch einen mucosal-immunmodulatorischen Ansatz zu bieten zur Verbesserung des klinischen Verlaufes nach Polytrauma.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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