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Urbane Plattformökonomien: Die Transformation von Arbeit und intersektionale Ungleichheiten im Bereich der Sorgedienstleistungen

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495412428
 
Die digitale Plattformökonomie ist zu einem zentralen Akteur für sozioökonomische Prozesse in europäischen Städten geworden. Sie (re)organisieren die Geographien der Versorgungsarbeit, des städtischen Lebens und der Wertschöpfung auf lokaler und globaler Ebene. Digitale Plattformen wie Lieferando und Helpling agieren als Vermittler zwischen Dienstleistern und Kunden, wodurch sie Arbeits-, Dienstleistungs- und Konsummuster transformieren und sozialräumliche Strukturen in Städten und die Alltagsroutinen von Menschen neu gestalten. Stadt- und Arbeitsgeograph*innen untersuchen die Zusammenhänge zwischen Raum, Digitalisierung und Netzwerkeffekten von Plattformen insbesondere für Ride Hailing (Uber) und Wohnungsvermittlung (Airbnb), einschließlich den Fragen nach Eigentum und Kontrolle über die technologischen Infrastrukturen. Zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern die wachsenden Auswirkungen von Plattformen auf die räumliche und soziale Organisation von Stadtgesellschaften. Darüber hinaus besteht ein Wissensdefizit über die Prozesse und Implikationen der Plattformisierung von Sorgedienstleistungen (Hausarbeit, Kinder-/Seniorenbetreuung, Essenslieferung). Basierend auf Theorieansätzen der feministischen Geographie beantwortet das Projekt die Frage: Wie verändert die Ausweitung digital vermittelter Sorgedienstleistungen den Alltag und soziale Ungleichheit in Städten? Daraus leiten sich drei Untersuchungsfragen ab:- Welche Sorgedienstleistungen bietet die urbane Plattformökonomie an, auf wen sind sie zugeschnitten und wie restrukturieren sie den urbanen Raum?- Auf welche Weise wird plattformvermittelte Sorgearbeit geleistet und von den Sorgedienstleister*innen erlebt?- In welcher Form (re)produziert die Plattformisierung von Pflegedienstleistungen intersektionale Ungleichheiten?Das Projekt verfolgt die Forschungsziele: 1) Verbesserung der empirischen Evidenz zum Plattformurbanismus in Europa auf der Basis von drei Sorgebereichen. 2) Theorieentwicklung zu Plattformurbanismus in Bezug auf die Transformation von Arbeit und intersektionale Ungleichheiten. 3) Erprobung einer Methodologie zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Technologie-Schnittstellen und plattformbasierten Interaktionen in Städten. Dazu verwendet das Projekt eine qualitative Methodik, die narrative Interviews mit mobiler digitaler Ethnographie kombiniert. Die Ergebnisse umfassen eine Systematisierung von Pflegeplattformen nach Geschäftsmodellen, sowie der Reorganisation und Finanzialisierung von Hausarbeit im Vergleich von drei europäischen Städten. Sie werden vertieftes Wissen über Implikationen der Plattformisierung in Bezug auf geschlechtliche und rassifizierte Arbeitsteilungen liefern. Dabei verknüpft das Projekt makropolitische Strukturen der Plattformisierung mit der Mikropolitik des städtischen Alltags und den Erfahrungen verkörperter Subjekte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz
 
 

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