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Untersuchung der PDL-Zell/Zement-Interaktion und ihrem Zusammenspiel unter mechanischem Stress und des parodontalen Umbaus als Grundlage für die parodontale Zementforschung

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490932300
 
Klinische Erkenntnisse zeigen, dass eine kontinuierliche Adaptation des Parodontiums notwendig ist, um seine Widerstandskraft aufrechtzuerhalten, Schäden bei Belastung zu vermeiden und letztendlich die Verankerung des Zahnes in der Alveole sicherzustellen. Innerhalb dieses den Zahn umgebenden Gewebes sind Wurzelzement und das parodontale Ligament (PDL) essentiell für eine funktionelle Gewebehomöostase. Der Wurzelzement stellt die Verankerung der parodontalen Fasern dar und scheint eine Schutzwirkung des Zahnes vor Resorptionen auszuüben. Das PDL hingegen scheint als der Regulator für pro-inflammatorische Remodelingprozessezu fungieren. Für die Regulation des parodontalen Remodelings bei der orthodontischen Zahnbewegung ist der Crosstalk dieser beiden Zellsysteme von zentraler Bedeutung.Studien konnten bereits für PDL-Zellen eine regulatorische Expression von inflammatorischen Faktoren im Rahmen zur Steuerung von parodontalen Umbauprozessen aufzeigen. Für die Verankerung des Zahnes zum Parodontalligament scheinen Zementoblasten von zentraler Bedeutung zu sein und rücken zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Insbesondere die Rolle dieser Zellpopulation und deren Interaktion zum PDL scheinen unter der kontinuierlich stattfinden mechanischen Reizung durch Kaukräfte sowie im Rahmen von orthodontischen Zahnbewegungen von Bedeutung. Daher ist es von Interesse ein besseres Verständnis der spezifischen Eigenschaften dieser beiden Zellsysteme und deren Interaktion zu entwickeln.Ziel des vorliegenden Antrags ist es somit die Zelleigenschaften von Zement- und PDL-Zellen systematisch zu analysieren und Erkenntnisse über deren Regulation unter mechanischer Reizung erarbeiten. Hierzu soll die Isolierung und Charakterisierung beider Zellpopulationen (PDLSC- und Zementoblasten) aus jeweiligen Spender-Patienten etabliert werden, um somit einen systematischen Vergleich der Zelleigenschaften untereinander zu ermöglichen. Ausgehend hiervon ist es das Ziel stabile, fluoreszenzmarkierte Zelllinien zu erzeugen und das Zellverhalten der Zellsysteme untereinander zu beleuchten. Hier sollen zentrale Zelleigenschaften von PDL- und Zementzellen für bereits bekannte und zu erwartende Signalwege zellspezifisch analysiert und für das das Geweberemodeling mit besonderem Fokus auf individuelle Kinase-Profile analysiert werden.Die hierdurch gewonnen Erkenntnisse sollen das bisher noch unklare Verständnis über die spezifische Rolle des Wurzelzements und des PDLs erweitern und erstmalig durch direkten Vergleichs der beiden Zellsysteme des Zahnhalteapparates deren spezifische Rolle beleuchten.Diese Erkenntnisse stellen eine wichtige Grundlage für die Entwicklung gewebespezifischer Therapie- und Präventionsstrategien zum Umgang mit Zahnwurzelresorptionen im Rahmen kieferorthopädischer Therapien dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Rogerio Bastos Craveiro, Ph.D.
 
 

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