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Mittelalterliche Handschriften: Katalogisierung der illuminierten Handschriften italienischer Provenienz der Bayerischen Staatsbibliothek

Antragsteller Dr. Rolf Griebel
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47141561
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Bestand an italienischen Miniaturen in lateinischen und italienischen Handschriften des 10. bis 16. Jahrhunderts und in einigen Frühdrucken der Bayerischen Staatsbibliothek München ist für eine außerhalb Italiens gelegene Institution als sehr umfangreich und dazu in künstlerischer wie ikonographischer Hinsicht als qualitativ hochrangig einzustufen. Er zählt unbestritten zu den besten in Deutschland. Im Projekt zur Katalogisierung der illuminierten Handschriften italienischer Provenienz hat die Bayerische Staatsbibliothek nach der weit fortgeschrittenen Erschließung der illuminierten Handschriften deutscher Herkunft im Jahr 2003 mit der Katalogisierung von Codices nichtdeutscher Provenienzen begonnen. Das Projekt für die Erschließung der illuminierten Handschriften italienischer Provenienz wird das Interesse der internationalen Forschung auf einen bisher nur punktuell bekannten Teil der Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek lenken. Die Beschreibungen der Handschriften aus Italien werden als Band 6 des „Katalogs der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München“ publiziert und über die Handschriftendatenbank "Manuscripta mediaevalia" im Open Access kostenfrei im Internet zugänglich gemacht. Im Projekt wurden insgesamt 509 mittelalterliche Handschriften sowie 35 Frühdrucke der Bayerischen Staatsbibliothek beschrieben, die in Italien mit Buchmalerei ausgestattet wurden. Im Erstantrag war auf der Grundlage einer internen Kartei von etwa 480 illuminierten mittelalterlichen Codices italienischer Provenienz in der BSB ausgegangen worden. Als Ergebnis der kontinuierlichen Sichtung und Überprüfung am Bestand hat sich die Zahl der relevanten Objekte im Projektverlauf auf insgesamt 546, also um fast 10 %, erhöht. Die DFG-geförderte Projektlaufzeit belief sich auf 10 Jahre und umfasste fünf Bewilligungszeiträume mit jeweils zwei Jahren Laufzeit. In den ersten drei Projektphasen wurden Beschreibungen von 259 Handschriften bzw. Fragmenten vom 10. bis zur Mitte des 14. Jahrhundert erstellt und in gedruckter Form in einem zweibändigen Katalog (Text- und Tafelband) publiziert, der 2011 erschienen ist. In den beiden letzten Projektphasen wurde der zweite Teilband erstellt, der die Zeit von der Mitte des 14. bis ins 16. Jahrhundert abdeckt und Beschreibungen von 250 Handschriften und 35 Inkunabeln enthält. Alle 544 im Projekt erstellten Katalogisate sind online über Manuscripta mediaevalia (http://www.manuscripta-mediaevalia.de) zugänglich und werden bis zum Jahresende 2014 auch in gedruckter Form veröffentlicht sein. Die Projekthomepage auf http://www.manuscripta-mediaevalia.de/info/projectinfo/muenchen-italien.html bietet eine vollständige Liste aller Katalognummern mit Link auf die jeweilige Beschreibung. Im OPAC der BSB (https://opacplus.bsb-muenchen.de) wird bei den Kurzaufnahmen der im Projekt beschriebenen Handschriften auf Manuscripta mediaevalia verlinkt. Die bereits verfügbaren Volldigitalisate der im Projekt beschriebenen Handschriften sind auf den Digitalen Sammlungen der BSB (http://www.digitale-sammlungen.de) zugänglich und ebenfalls von den Datensätzen in Manuscripta mediaevalia und im BSB-OPAC verlinkt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • ”Giovan Battista Cavalletto, miniatore durante il papato di Leone X”, Kongreß: La decorazione del libro dall’età medievale all’età contemporanea (Convegno internazionale di studi, Cosenza, 16.-19. Mai 2006)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • “Chramer gip die varwe mier – Farbe als Blickfang und Bedeutungträger in mittelalterlichen Handschriften“ (Kongreß: „Farbe im Mittelalter“, Bamberg 2.–5. März 2009)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • Exponatbeschreibung für Ausst. Florenz, Museo San Marco: Mattia Corvino, hrsg. von Péter Farbaky, Daniel Pócs, Eniko Spekner, András Végh, Magnolia Scudieri und Lia Brunori. Florenz 2013 (Kat. 24: Tito Livio, De rebus Romanorum ab urbe condita [Clm 15731])
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • Exponatbeschreibung: Ambrosianischer Psalter. Clm 343. In: Das Alte Testament und sein Umfeld. Vom Babylonischen Talmud zu Lassos Bußpsalmen (Ausst. Kat.), hrsg. von Claudia Fabian. Luzern 2013, Kat. 30 (mit 3 Abb.)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • Exponatbeschreibung: “Muzio Francesco di Cambio da Teramo”, in: Illuminare l’Abruzzo. Codici miniati tra Medioevo e Rinascimento, Ausst.Kat. hrsg. von Gaetano Curzi, Francesca Manzari, Francesco Tentarelli, Alessandro Tomei, Pescara 2013, Nr. 20 (mit 5 Abb.)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • Fragliche Miniaturen in München – Der sog. Jonathan Alexander Master, in: Rivista di storia della miniatura 17, 2013, S. 70-74 (mit 5 Abb.)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • “Die Leges Palatinae und ihre künstlerische Zuordnung”, in: Kunstchronik Februar 2013, S. 86-90 (mit 4 Abb.)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • “Nachtrag – aber auch Ausblick für weitere Forschungen: Die künstlerische Heimat der Leges Palatinae”, in: Utilidad y decoro. Zeremoniell und symbolische Kommunikation in den 'Leges Palatinae' König Jakobs III. von Mallorca (1337), hrsg. von Gisela Drosbach und Gottfried Kerscher (= Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften 6). Wiesbaden 2013, S. 213-215 (mit 2 Abb.)
    Ulrike Bauer-Eberhardt
  • Exponatbeschreibung: Christine de Pisan, Livre de la mutation de fortune (München, BSB, Cod.gall. 11), in: “Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414-1418” (Ausstellungskatalog). Darmstadt 2014, Kat. 63
    Ulrike Bauer-Eberhardt
 
 

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