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Transferleistungen, der Staat und die Rolle der Frau in Südasien

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469973409
 
Transferleistungen, als ein wichtiges Instrument für Armutsreduktion und weitere Entwicklungsziele, werden häufig direkt an Frauen ausgezahlt. Frauen nehmen in vielen Entwicklungsländern nur ein geringes Entscheidungsgewicht im politischen Leben und in innerhäuslichen Entscheidungsfindungen wahr. In diesem Projekt untersuchen wir den Effekt von Transferzahlungen (cash transfers) in Pakistan auf politische Partizipation von Frauen, auf die Nutzung staatlicher Leistungen durch Frauen als auch in Bezug auf Entscheidungsmacht innerhalb des Haushalts. Hierzu analysieren wir Pakistans nationales Transferleistungsprogramm: das Benazir Income Support Program (BISP). Wir untersuchen, einerseits, die Wirkungen von Geldzahlungen auf die Nutzung weiterer staatlicher Dienstleistungen durch Frauen. Andererseits analysieren wir die Effekte der Geldzahlungen auf die Entscheidungsmacht von Frauen, sowohl innerhalb des Haushalts als auch ihr politisches Gewicht durch die Teilnahme an Wahlen. Für die Untersuchung erheben wir Primärdaten in Form von Haushaltsbefragungen und anreizbezogenen Feldexperimenten und nutzen eine Regressionsdiskontinuität in Bezug auf das Armutsmaß, welches die Berechtigung zum Bezug der Transferleistungen bestimmt. Diese Diskontinuität erlaubt uns, Personen knapp unterhalb der Berechtigungsschwelle mit Personen knapp oberhalb der Schwelle in einem Regressionsdiskontinuitätsdesign (RDD) zu vergleichen.Um die zugrundeliegenden Mechanismen weiter zu verstehen, geht das Projekt über die Schätzung von Durchschnittseffekten hinaus und untersucht Heterogenitäten und Wirkungskanäle. Wir analysieren, wie sich Familienstrukturen und die ursprünglichen Entscheidungsmachtverhältnisse auf die Effekte von Geldtransfers auswirken. Ebenso untersuchen wir die Interaktionen mit weiblichen Politikern und Rollenmodellen, Urbanitätsgrad als auch die Effekte von Kongruenz der herrschenden Provinzpartei mit der nationalen Regierung. Ebenso analysieren wir, wie sich der Verlust der Berechtigung zum Bezug von Geldtransfers auswirkt.Dieses Projekt ist eine der ersten Untersuchungen, die die Effekte von Geldtransfers auf das Vertrauen in den Staat und die Entscheidungsfindungsmacht von Frauen mittels anreizbasierten Feldexperimenten und im Rahmen eines rigorosen Forschungsdesigns misst: Das Regressionsdiskontinuitätsdesign (RDD) erlaubt die Schätzung von kausalen Effekten der Transfers und die Bezugsgröße von mehreren Millionen Haushalten erlaubt auch eine hinreichende Stichprobengröße, um die Effekte auf Entscheidungsverhalten und Wahlbeteiligung präzise messen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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