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LuwGramm – Grammatik der luwischen Sprache
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Elisabeth Rieken; Ilya Yakubovich, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468167487
Luwian ist eine Sprache des vorklassischen Anatoliens und Syriens, die zwischen 1500 und 700 v. Chr. schriftlich bezeugt ist. Sie gehört zur anatolischen Gruppe der indo-europäischen Sprachfamilie und stellt damit einen nahen Verwandten des Hethitischen dar. Es ist in zwei Schriften bezeugt: anatolische Hieroglyphen und mesopotamische Keilschrift. Die luwische Sprache wurde in den letzten hundert Jahren entschlüsselt. Das Ergebnis hat nun das Stadium einer breiten Communis opinio über die Grundlagen ihrer grammatikalischen Struktur erreicht. Es ist daher bemerkenswert, dass es keine umfassende grammatikalische Beschreibung der luwischen Sprache gibt, mit Ausnahme einer fünfzig Jahre alten Grammatik in italienischer Sprache, die sich auf hieroglyphische Texte beschränkt und wichtige Schritte in ihrer Entfaltung vorausgeht. Die in diesem Jahrhundert veröffentlichten grammatischen Darstellungen des Luwischen sind alle nicht mehr als 100 Seiten lang und betonen jeweils verschiedene Aspekte seiner Struktur.Der Hauptzweck des LuwGramm-Projekts ist die Erstellung einer Referenzgrammatik des Luwischen, die für Sprachwissenschaftler und Philologen alter Sprachen gleichermaßen nützlich sein kann. Der Kern der Grammatik sollte die synchrone Beschreibung der luwischen Phonologie, Morphologie und Syntax umfassen und in einem Stil geschrieben werden, die für Nicht-Linguisten verständlich ist. Da die Entzifferung der luwischen Sprache keineswegs abgeschlossen ist, werden bibliografische Abschnitte hinzugefügt, um die unterschiedlichen Auffassungen über die kontroverseren Aspekte der luwischen Grammatik widerzuspiegeln. Die historisch-vergleichenden Abschnitte werden auf das Interesse von Hethitologen und Indogermanisten ausgerichtet sein. Es wird erwartet, dass unsere gemeinsame Arbeit zu neuen Entdeckungen führen wird, und daher ist das zusätzliche Ziel des geplanten Projekts die Vorbereitung von 6-8 gesonderten Forschungsbeiträgen, die spezifischen Problemen der luwischen Grammatik gewidmet sind.Das LuwGramm-Projekt ist als korpusbasierte Forschung der luwischen Grammatik konzipiert. Ein innovatives Merkmal des vorgeschlagenen Handbuchs wird die Integration eines digitalen Korpus der luwischen Überlieferung sein. Wir beabsichtigen, die Grammatik zusammen mit ihrer elektronischen Version als Buch zu veröffentlichen. Alle dort in Transliteration und Transkription genannten Beispiele (Formen, Sätze usw.) werden mit dem jeweiligen Token im kommentierten Korpus des Luwischen verlinkt. Ein solches Korpus wurde bereits im Rahmen des ACLT-Projekts (http://web-corpora.net/LuwianCorpus/search/) erstellt, wird aber im Lichte der neuen Interpretationen, die im Rahmen des LuwGramm-Projekts erreicht wurden, geändert. So erhalten die Nutzer der digitalen Version Zugang zum breiteren Kontext der zitierten Formen, während die Grammatik selbst kompakter gemacht werden kann und ohne umfangreiche Anmerkungen auskommt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen