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Die kognitive Kontrolle sozialer Resonanz

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr.-Ing. Tanja Schultz, seit 9/2023; Dr. Stefan Zachow
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467058220
 
Menschen tendieren dazu, das Verhalten anderer zu kopieren, was in der Regel automatischen Imitationsprozessen zugeschrieben wird. Auf der Basis der Theorie der Ereigniskodierung (TEC) argumentieren wir, dass diese Sichtweise nicht zutreffend ist. Stattdessen argumentieren wir, dass das Ausmaß, in dem Menschen andere imitieren, abhängt von (1) dem Grad der merkmalsbezogenen Überlappung zwischen der Repräsentation der Person selbst und der Repräsentation der anderen Person; (2) das Ausmaß in dem überlappende Merkmale als situationsrelevant wahrgenommen werden; und (3) ob sich die betreffende Person in einem eher integrativen oder einem eher fokussierten Modus der kognitiven Kontrolle befindet. Zum Test dieser Vorhersagen wollen wir eine soziale, interaktive Situation in virtueller Realität herstellen, in der menschliche Versuchspersonen durch einen mit Ihnen zeitlich synchronisierten Doppelgänger repräsentiert sind, der/die mit einem anderen Avatar (dem Anderen) interagiert.Wir haben vor, ein neues Paradigma zu entwickeln, indem wir verschiedenste explizite und implizite kognitive und körperliche Reaktionen von Versuchspersonen auf die Merkmale und das Verhalten des Anderen messen können. Wir planen, die merkmalsbezogene und verhaltensmäßige Beziehung zwischen Doppelgänger und Anderem systematisch zu manipulieren, was verschiedene Grade der Überlappung zwischen Selbstrepräsentation und der Repräsentation des Anderen induzieren soll. Dabei sollen hochentwickelte Techniken des „Virtual Mirror“ (virtueller Spiegel) Paradigmas mit ausdruckstarken Auslösern für soziale Resonanz eingesetzt werden, inklusive der audio-visuellen und elektromyografischen Analyse menschlicher Gesichtsbewegungen sowie sprachbasierter sozio-emotionaler Reaktionen, machine-learning-basierte analytische Techniken, und Feedback-basierte online Reaktionen des Anderen. Basierend auf diesem multimodalen und multimethodischem Ansatz möchten wir ein zuverlässiges und objektives (nah-) Echtzeit-Maß für soziale Resonanz entwickeln. Zusammen mit TEC würde dieser Ansatz es uns ermöglichen, über frühere Modelle der automatischen Gesichtsmimikry und „unbewusster“ Nachahmungsprozesse hinauszugehen. Somit erhoffen wir durch dieses Projekt, wichtige neue Erkenntnisse über die kognitive Kontrolle menschlicher soziale Resonanz gewinnen zu können.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich Dennis Küster, Ph.D.
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Bernhard Hommel, bis 8/2023
 
 

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