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Funktionale Relevanz emotionaler Verarbeitung sensorischer Ereignisse für wahrgenommene Handlungskontrolle und Handlungsregulation (AffAct)

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467016459
 
Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir einschätzen können, ob unsere Handlungen einen Einfluss auf unsere Umwelt haben. Das Erleben, eigene Handlungen und deren Effekte kontrollieren zu können, wird als „Sense of Agency“ (SoA) bezeichnet und bildet den Kern selbst-bestimmten Handelns als ein grundlegender Aspekt des menschlichen Selbst und Fokus des DFG- Schwerpunktprogrammes „Active Self“. Die Fähigkeit selbst-bestimmt zu agieren, ist vor allem dann von Bedeutung, wenn wir begehrenswerte Ziele erreichen oder negative Konsequenzen vermeiden wollen. So orientieren wir uns oft an positiven oder negativen Handlungseffekten, um die Wirksamkeit eigenen Handelns zu beurteilen, und es wird angenommen, dass der SoA stark mit der emotionalen Verarbeitung von Handlungseffekten zusammenhängt. Allerdings haben bisherige Forschungsprojekte vor allem sensorische oder kognitive Aspekte des Handlungserlebens untersucht, die keine spezifische emotionale Relevanz hatten. Daher ist es weitestgehend unklar, inwieweit die emotionale Verarbeitung von Handlungseffekten eine funktionale Rolle für unser Handlungsbewusstsein und Kontrollerleben spielt. Das Ziel dieses Projektes ist es, die Grundlagen für ein wissenschaftliches Modell zu schaffen, welches Vorhersagen über die Bedingungen erlaubt, unter denen sich die emotionale Verarbeitung und das Handlungsbewusstsein wechselseitig beeinflussen, und inwiefern sich diese Verbindung auf selbst-bestimmtes Verhalten auswirkt. Basierend auf unserer bisherigen Forschungsarbeiten zum SoA, sowie zur emotionalen Verarbeitung und Handlungsregulation werden wir untersuchen, a) wie Handlungsbewusstsein und Kontrollerleben die Verarbeitung von emotionalen Informationen beeinflusst, b) inwieweit sich solche möglichen Veränderungen in der emotionalen Verarbeitung auf die menschliche Fähigkeit auswirkt, das eigene Verhalten zielgerichtet anzupassen und c) unter welchen Bedingungen emotionale Informationen das eigenen Handlungsbewusstsein prägen. Dabei sollen mittels EEG etablierte neurokognitive Marker einer sensorischen und emotionalen Verarbeitung in Verbindung mit experimentellen Manipulationen des Handlungsbewusstseins und der Handlungskontrolle untersucht werden. Das geplante Vorhaben wird insofern zum SPP beitragen, als dass wir die emotionale Verarbeitung sensorischer Ereignisse als einen potenziell grundlegenden funktionalen Mechanismus zur Aufrechterhaltung des SoAs während der Steuerung zielgerichteter Handlungen untersuchen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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