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Aufzucht von Tenebrio molitor auf vorbehandelten lignocellolosehaltigen Rohstoffen - Wachstum, chemische Zusammensetzung und Verwertung seiner Rückstände.
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Eisele
Fachliche Zuordnung
Bioverfahrenstechnik
Biochemie und Physiologie der Tiere
Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466169172
Die Weltbevölkerung wird in den nächsten drei Jahrzehnten weiter zunehmen und mehr als 10 Milliarden Menschen erreichen. Daher werden andere Quellen als traditionelle Nahrungspflanzen und Nutztiere zur Ernährung der Weltbevölkerung benötigt. Insekten könnten eine erschwingliche und nahrhafte Alternative zu traditionellen Nahrungsmittel-Ressourcen darstellen. Nahrungsmittel auf Basis von Insektenproteinen können helfen viele Umweltprobleme zu lösen oder zu mildern, die durch industrielle/konventionelle Tierhaltung entstanden sind. Daher wird vorgeschlagen, lignocellulosehaltige Biomasse als potenzielle neue Futterquelle zur Insektenproduktion heranzuziehen. Besonders geeignet ist in diesem Zusammenhang die Verwendung von Abfall- oder Überschuss-Biomasse, wie Weizenstroh oder schnellwachsende 2G Pflanzen wie Silphum perfoliatum. Hierzu soll die lignocellulosehaltige Biomasse mit dem Organosolv-Verfahren oder durch das Steam-Explosion enzymatisch zugänglich gemacht und anschließend durch enzymatische Hydrolyse zu verstoffwechselbaren Zuckern aufgeschlossen werden. Ein wichtiger Optimierungsparameter des Biomasseaufschlusses ist die Minimierung von potentiellen toxischen (Zwischen-) Produkten wie z.B. Furfurale oder aliphatischen Säuren. Eine (Vor-)Behandlung ermöglicht die Verwendung von Lignocellulose-Rückständen und speziellen lignocellulosehaltigen Pflanzen für die Fütterung von Insekten ohne Verwendung typischer Futtermittel und Nahrungspflanzen. Die zum enzymatischen Aufschluss der lignocellulosehaltigen Biomasse verwendeten (Hemi-) Cellulasen werden projektintern durch Fermentation auf 2G Rohstoffen gewonnen. Die in dieser Weise produzierten Insekten werden hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung, wie z.B. der Aminosäurezusammensetzung oder die Fettsäurezusammensetzung untersucht. Zur optimalen energetischen Nutzung der erheblichen Abfallströme aus der industriellen Insektenvermehrung sollen diese auf ihr Biogaspotential untersucht werden. Um auch die chitinreiche Fraktion des Abfalls in Biogas zu überführen, ist eine enzymatischen Vorbehandlung mit rekombinant exprimierten Chitinasen vorgesehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Mitverantwortlich
Dr.-Ing. Andreas Wilke
Kooperationspartner
Professor Dr. Michal Krzyzaniak