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Verhaltensbarrieren in der Covid-19-Impfung
Antragsteller
Ivo Steimanis, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466132531
Die Bereitschaft in Deutschland, sich bei Verfügbarkeit eines Impfstoffes gegen Covid-19 impfen zu lassen, droht weiter zu sinken.3,4 Diese Abnehmende Impfbereitschaft ist ein hohes Risiko für den weiteren Verlauf der Coronakrise in Deutschland. Das Ziel unseres Forschungsprojektes ist es die Veränderung der Impfbereitschaft der Bevölkerung und insbesondere Verhaltensbarrieren zu identifizieren, sowie verhaltensökonomische Lösungskonzepte für den kommenden Winter und zukünftige Pandemien auszuarbeiten.Wir planen eine Online-Befragung mit 1.500 Teilnehmer*innen in Deutschland durchzuführen. Die Teilnehmer*innen werden über drei Wellen hinweg befragt. Die erste Welle wird bis März durchgeführt, bevor die breite Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft werden kann, die zweite Welle wird im Sommer durchgeführt, wenn es möglich wird, sich freiwillig impfen zu lassen, und die dritte Welle wird Ende Sommer stattfinden, um zu überprüfen, wie viele sich nun vor dem Winter impfen haben lassen.In der Online-Befragung werden neben sozio-ökonomischen Charakteristiken die Risikowahrnehmung, politische Einstellung, gesellschaftliche Wertevorstellung sowie die Einstellung gegenüber der Corona-Impfung und der allgemeinen Impfbereitschaft abgefragt. Um zu untersuchen, was die Veränderung in der Impfbereitschaft hervorruft und wie Menschen dazu gebracht sich impfen zu lassen, werden die Teilnehmer*innen zufällig in eine von vier Gruppen zugeteilt: (1) Soziale Normen, (2) Kurzinformationen, (3) Medienspiegel, (4) Kontrollgruppe. Je nach Gruppe zeigen wir den Teilnehmer*innen zu Beginn der Befragung unterschiedliche Informationen. Diese Randomisierung ermöglicht es uns zu überprüfbar, ob die Veränderung der Impfbereitschaft in Richtung Ablehnung auf Unwissenheit beruht, oder ob Teilnehmer*inne ihre Einstellung mit der Erwartung rechtfertigen, dass der Großteil der Bevölkerung diese ebenfalls ablehnen würde. Erwartungen über die Konformität der Einstellung anderer sind essenziell, um kollektives Verhalten langfristig aufrecht zu erhalten.8,9 Des Weiteren wollen wir untersuchen, ob Impfgegner*innen im Sinne von Motivated Reasoning nur die Informationen herausziehen, die ihre Meinung bestätigen.10,11 Um mit dem beschriebenen Design Ergebnisse zu erlangen streben wir eine dreigeteilte Befragung mit jeweils 1500 Teilnehmer*innen an, die wir über die Umfrageplattform der Respondi AG kontaktieren werden. Das Ziel ist es ein möglichst repräsentatives Sample der deutschen Gesellschaft zu erreichen. Incentivierung von Studienteilnehmer*innen, ist in den Sozial- und Geisteswissenschaften umstritten. In den Wirtschaftswissenschaften hat sich jedoch die Incentivierung als Standard und Qualitätsmerkmal etabliert. Die Anreizzahlungen sind Teil der Gebühren der Umfrageplattformen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen