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Langzeit-Exposition gegenüber Ozon und Green Space und ihr Zusammenhang mit Atemwegsgesundheit bei Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465782680
 
Während die gesundheitlichen Folgen einer Feinstaubexposition hinreichend belegt sind, gilt dies nicht für die gesundheitlichen Wirkungen bodennahen Ozons. Kürzlich veröffentlichte die amerikanische Umweltbehörde ein umfassendes Review für den nordamerikanischen Raum. Festgestellt wurde eine kausale Assoziation zwischen Atemwegserkrankungen und einer kurzzeitigen Ozonexposition. Aufgrund der unzureichenden Studienlage konnte ein analoger Schluss für die Langzeitexposition und deren Auswirkungen auf Lungenfunktion und Atemwegserkrankungen nicht gezogen werden. Eine Untersuchung der gesundheitlichen Effekte einer langfristigen Ozonexposition ist für den europäischen Raum daher aus den folgenden Gründen notwendig: 1) Es fehlen solche Studien bislang und die Übertragbarkeit im nordamerikanischen Raum gewonnener Ergebnisse auf Europa ist zu hinterfragen, 2) aufgrund der klimatischen Veränderungen steigt die Ozonkonzentration an 3) Studienergebnisse zu Vegetationsdichte und einer reduzierten Lungenfunktion könnten durch höhere Ozonwerte in der Nähe von Grünanlagen, Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Flächen beeinflusst sein, da Ozon als mögliche Einflussgröße bislang nicht berücksichtigt wurde. Daraus ergeben sich u. a. die zu untersuchenden Hypothesen: - Eine Langzeitexposition gegenüber Ozon ist negativ mit dem Verlauf der spirometrischen Lungenfunktion im Erwachsenenalter über einen Zeitraum von 20 Jahren assoziiert. - Die Langzeitexposition gegenüber Green Space hat einen negativen Effekt auf die Lungenfunktion von Erwachsenen über einen Zeitraum von 20 Jahren. - Die Effekte einer Langzeitexposition gegenüber Ozon und Green Space zeigen synergistische adverse Effekte auf die Lungenfunktion von Erwachsenen über einen Zeitraum von 20 Jahren.Die spirometrische Lungenfunktion von ca. 6000 Erwachsenen aus elf europäischen Ländern wurde über einen Zeitraum von 20 Jahren in 21 Studienzentren wiederholt gemessen. Individuelle Expositionen werden auf Basis der georeferenzierten Wohnadressen abgeschätzt. Die Ergebnisse werden für Feinstaub (PM2,5), Dieselruß (black carbon, BC), Stickstoffdioxid (NO2), kurzzeitige Ozonexposition und Lebensstilfaktoren adjustiert. Die Exposition gegenüber Green Space wird über die Nähe der Adresse zu Green Space sowie über den Normalized Difference Vegetation Index bestimmt, der mithilfe von Satellitendaten die Vegetationsintensität misst. Der innovative Studiencharakter liegt begründet in bisher fehlenden Untersuchungen der langfristigen Gesundheitseffekte bodennahen Ozons und den durch moderne Modellierungstechniken verfügbaren individuellen Ozonexpositionen. Diese erlauben auf elegante, kostensparende und neuartige Weise die gesundheitlichen Folgen einer solchen Exposition über einen langen Zeitraum zu untersuchen. Wechselwirkungen zwischen Ozon- und Grünexposition erscheinen dabei im Hinblick auf die Lungenfunktion plausibel, wurden jedoch bislang nie untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Polen, Schweiz
 
 

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