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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435118611
 
Mit neuartigem Ansatz erkundet die FOR intermediale Darstellungs- und Verbreitungsformen religiöser Inhalte, Praktiken und Intentionen im 16. bis frühen 18. Jahrhundert. Vorgesehen hierfür ist eine breit angelegte Kooperation unter Beteiligung der germanistischen, anglistischen und romanistischen Literaturwissenschaft, der Latinistik, der historischen Musikwissenschaft, der Kunstgeschichte, der Geschichtswissenschaft, der Äthiopistik, der Judaistik sowie der evangelischen und katholischen Theologie. Somit wird die FOR erstmals einen die einschlägigen Disziplinen integrierenden Forschungsverbund errichten, der sich in angemessener fächerübergreifender Weise mit Phänomenen frühneuzeitlicher Intermedialität und ihren geistlichen Ausdrucksformen befasst. In acht Teilprojekten, die interdisziplinär zugeschnitten sind und sowohl inhaltlich als auch operativ eng aufeinander bezogen sind, werden von Intermedialität geprägte geistliche Artefakte untersucht, in denen durch die Zusammenführung und Interaktion der beteiligten Medien semantisch-ästhetische und frömmigkeitlich-affektive Mehrwerte generiert werden. In den Blick genommen werden hierbei Artefakte und Phänomene aus den Bereichen der geistlichen Vokalmusik, Bild-Text-Kombinationen unter Einschluß der ars emblematica, der auf äußere und innerliche Bildlichkeit ausgerichteten Meditationstheorie und -praxis, der geistlichen Dramatik, des Prozessionswesens, mystagogische Praktiken bis hin zum Heiligengedenken sowie zu Dokumentationen von sakralen Monumenten und Artefakten in Städte- und Länderbeschreibungen. Angeknüpft werden kann hierbei an bereits vorhandene Konzepte von Inter- und Transmedialität, die freilich mit Blick auf die Frühe Neuzeit und die Physiognomie spezifisch geistlich-medialer Konstellationen grundlegend zu transformieren und zu differenzieren sind. Nur so wird sichergestellt, dass die heterogenen Ausprägungen von geistlicher Intermedialität in der Frühen Neuzeit medienhistorisch, hermeneutisch, philologisch und theologisch angemessen erforscht und beschrieben werden können. Auf diese Weise wird in allen Teilprojekten 1. der Tatsache Rechnung getragen, dass religiöse Praxis (auch in der Frühen Neuzeit) stets Medienpraxis war, und 2. sachgerecht in den Blick genommen, dass Schaffung und Nutzung intermedialer geistlicher Artefakte auf der horizontalen Ebene stets im Kontext der Medialität des Heils in der irdisch-himmlischen, nicht zuletzt christologisch-soteriologischen Vertikalen zu analysieren sind.Die geplante FOR schließt an zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte (auch solche im Verbundformat) an. Sie wird in der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg, die im Rahmen eines langjährigen Struktur- und Schwerpunktbildungsprozesses einen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Frühneuzeitforschung etablierte, ein im nationalen und internationalen Vergleich ideales Umfeld finden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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