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Die Bedeutung der follikulären T-Helferzellen für die IgE-Immunantwort gegen Gifte tierischer Herkunft
Antragstellerin
Dr. Magdalena Kraft
Fachliche Zuordnung
Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464546188
Ein Drittel der Europäer leidet unter allergischen Erkrankungen. Immunglobulin E (IgE), ist das Schlüsselmolekül der Soforttyp-Allergien, hat aber auch protektive Funktionen: den Schutz vor Parasiten und Giften tierischer Herkunft. Bis heute sterben durch Bisse und Stiche von giftigen Lebewesen mehr als 100 000 Menschen pro Jahr. Dabei kann das IgE einerseits protektiv wirken, in dem es zur Neutralisierung von Giften beiträgt, andererseits aber auch bei bestimmten Personen selbst eine tödliche anaphylaktische Reaktion hervorrufen. Über die Entstehung von IgE gegen tierische Gifte ist bisher wenig bekannt. Die hochaffinen Immunglobuline entstehen während der Keimzentrumsreaktion in den sekundären lymphatischen Organen. Hierfür wird die enge Kooperation von Antigen-spezifischen B- und follikulären T-Helferzellen (TFH-Zellen) benötigt. Vor kurzem wurde gezeigt, dass eine spezielle Population von GATA-3 exprimierenden und IL-13 produzierenden TFH-Zellen eine wesentliche Rolle in der Entstehung von hoch-affinem IgE gegen inhalative Allergene spielt. Diese Zellen waren von keiner Relevanz für die Menge des produzierten IgE, weder in Bezug auf das Gesamt-IgE noch auf das antigen-spezifische IgE (sIgE). Jedoch waren sie unerlässlich für die Affinitätsreifung von IgE – IgE, das ohne Beteiligung von diesen Zellen entstand, konnte keine allergische Reaktion hervorrufen. Der genaue Mechanismus wie diese Zellen die IgE-Affinitätsreifung verursachen ist nicht bekannt. In diesem Projekt wollen wir die Rolle der TFH, und insbesondere der IL-13 produzierenden TFH-Zellen, in der Entstehung von IgE gegen tierische Gifte untersuchen. Dafür werden wir ein Mausmodell einsetzen, das die Erforschung der Rolle der verschiedenen T-Zellen und Zytokinen ermöglicht. Mit Hilfe der Untersuchung von sIgE und antigen-spezifischen T-Zellen von Insektengiftallergikern und Personen mit einer asymptomatischen Sensibilisierung gegen Insektengift wollen wir klären, wie affin dieses sIgE ist und welche TFH-Zellen beim Menschen an seiner Entstehung beteiligt sind. Die so gewonnenen Erkenntnisse können nicht nur unser Verständnis der Entstehung einer Typ-1 Immunantwort gegen tierische Gifte vertiefen, sondern auch das Wissen zu molekularen Mechanismen der IgE Induktion erweitern und so zum Verständnis anderer allergischer Krankheiten beitragen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Dr. Stephanie Eisenbarth