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Handlungsorientierte Financial Literacy – Konzeptualisierung, Assessment und Validierung (AFin)
Antragsteller
Professor Dr. Manuel Förster
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460770732
Financial Literacy von BürgerInnen ist nicht nur relevant für die jeweilige individuelle Finanzsituation, sondern hat das Potential Volkswirtschaften auch grenzüberschreitend zu beeinflussen. Financial Literacy bewährt sich in situationsadäquatem, finanzkompetentem Handeln. Um geeignete Maßnahmen zur Förderung der Financial Literacy von Individuen zu entwickeln, ist ein ganzheitliches Verständnis von Financial Literacy erforderlich, dass nicht nur Wissensaspekte, sondern auch motivationale Aspekte, Einstellungen und vor allem finanzkompetentes Handeln berücksichtigt. Ein solch ganzheitlicher Rahmen für ein Kompetenzmodell bildet die Grundlage für valide Messungen von Financial Literacy und ist die Voraussetzung für effektive Förderansätze. In der bisherigen Forschung existierende Financial Literacy-Modelle und Messungen greifen nur einzelne Dispositionen auf und schlagen damit die Brücke zum finanziellen Handeln nur unzureichend. Zum Zusammenhang der Financial Literacy und Personenmerkmalen lassen sich zudem zwei Stränge identifizieren: Studien u. a. aus dem Zweig der Verhaltensökonomik berücksichtigen den Zusammenhang zwischen Personenmerkmalen und finanziellem Handeln ohne die Mediatoreffekte der Financial Literacy. Studien u. a. aus dem Bereich der ökonomischen Bildung fokussieren den Zusammenhang zwischen Personenmerkmalen und unterschiedlichen Facetten der Financial Literacy (wie das Wissen und die Einstellungen), wobei Bezüge zum finanziellen Handeln sehr rar sind.An diesem Forschungsdesiderat knüpft das Netzwerk an und strebt als erstes Teilziel an, ein Modell zu entwickeln, welches Financial Literacy ganzheitlich beschreibt und mit finanziellem Handeln in Verbindung setzt. Darauf aufbauend sollen bereits vorhandene Testinstrumente und deren zu messende Konstrukte systematisiert, auf das entwickelte Modell bezogen und in ihrer Aussagekraft und in ihrem Handlungsbezug analysiert werden. In einem dritten Schritt soll ein Konzept erarbeitet werden, welches eine Validierung vorhandener Instrumente hinsichtlich finanzieller Handlungsfähigkeit und finanziellem Handeln ermöglicht. Um diese Ziele zu erreichen sind insgesamt sechs Treffen im halbjährlichen Turnus geplant, beginnend ab Herbst 2021. Das Netzwerk sowie der Kreis der Gäste bestehen dabei aus nationalen und internationalen ExpertInnen aus den Bereichen der ökonomischen und finanziellen Bildung, der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, der Validierung und Testentwicklung sowie PraxisvertreterInnen der Kreditsicherung und Schuldnerberatung Die Erkenntnisse aus der Netzwerkinitiative sollen zum einen in zwei größeren Publikationen verschriftlicht werden und als Ausgangspunkt für weitere, aufeinander abgestimmte DFG-Folgeprojekte dienen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Mandy Hommel