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Optimale Passungen zwischen satzeinbettenden Prädikaten und ihren Satzkomplementen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439622645
 
Für die Satzeinbettung sind zwei wichtige Eigenschaften kennzeichnend: (i) die prädikatsspezifische Instanziierung von Einbettungsstrukturen und (ii) die Interaktion des satzeinbettenden Prädikats (=SEP) und seiner Interpretation mit Material im Satzkomplement. Die Eigenschaft (i) betrifft Strukturen wie Anhebung, Kontrolle, NEG-Raising, Restrukturierung und Brückenphänomene; es können jeweils nur spezifische Teilklassen der SEPs mit den genannten Strukturen auftreten. Eigenschaft (ii) zeigt sich u. a. bei der Lizensierung von Verbmodus (z. B. Subjunktiv in romanischen Sprachen), "harmonischen" Modalen, abhängigen Verbformen (z. B. Infinitive, Partizipien etc.), logophorischen Markierungen und expletiver Negation im Satzkomplement bestimmter SEPs. Beide Eigenschaften weisen auf einen zentralen Aspekt des Projektes hin: die Passungsbedingung zwischen SEPs und ihren Satzkomplementen. Die Elemente, die die Passung verbessern, werden als Optimierungsinstanzen angesehen: (a) die Hinzufügung von Material im Satzkomplement (z. B. Verbmodus oder Modale), das nur bei bestimmten SEPs auftritt (Top-down-Effekt), und (b) die Modifikation des SEPs (z. B. durch Coercion), die durch bestimmte Elemente im Satzkomplement ausgelöst wird (Bottom-up-Effekt). Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die potentielle Polysemie/Vagheit von SEPs und ihre Bedeutung für das Einbettungsverhalten (z. B. Spanisch sentir: `fühlen' mit Indikativ, `bedauern' mit Subjunktiv). Es ist das Ziel des Projektes, durch die Einbeziehung von polysemen/vagen SEPs mehr über die Optimierungsrichtung bei der Passung von SEP und Satzkomplement zu erfahren. Weiterhin wird im Projekt untersucht, inwieweit beim rekursiven "Stapeln" von SEPs die jeweiligen Kontroll-/Raising-/Restrukturierungs-/Brücken-Eigenschaften zyklisch weitergereicht werden können. Das Projekt adressiert die Bedeutung der zyklischen Optimierung für die Interaktion von Syntax und Semantik. Unter der Annahme, dass bestimmte Satzkomplemente eigenständige zyklische Domänen darstellen, ist man mit einem potentiellen Problem für die zyklische Lokalität konfrontiert: Die Wohlgeformtheit dieser Domänen hängt von der Interpretation und weiteren Eigenschaften der betreffenden SEPs ab (und evtl. weiterer Elemente in der höheren/erweiterten Domäne). Optimierung, d. h. die Auswahl geeigneer Satzkomplementkandidaten und SEP-Lesarten, kann erst stattfinden, wenn SEP und Satzkomplement kombiniert werden. Das Projekt wird u. a. untersuchen, inwieweit dieses Problem durch eine zyklische Anpassung von semantischen Repräsentationen in einer optimalitätstheoretischen Grammatik gelöst werden kann.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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