Detailseite
Subjektive und objektive Luftqualität im Handel: Skalenentwicklung und Messung
Antragsteller
Professor Dr. Gianfranco Walsh
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460276061
Der Servicescape ist das physische Umfeld einer Serviceorganisation, in der die Dienstleistung erbracht wird. Die Luftqualität von Servicescapes (und Umgebungsfaktoren im Allgemeinen) ist für das Service-Marketing und -Management von entscheidender Bedeutung, da die Luftqualität einen Gesundheits- und Kostenfaktor sowie ein potenzielles Differenzierungsmerkmal darstellt.Eine wichtige Determinante für die Beliebtheit von Indoor-Einkaufszentren in China ist beispielsweise die gute Luftqualität. Die Luftqualität ist auch untrennbar mit dem Wohlbefinden und der Gesundheit aller Menschen in einem Servicescape verbunden. Es ist daher Aufgabe von Dienstleistungsunternehmen, eine gute Luftqualität sicherzustellen und ein klareres Verständnis davon zu erlangen, wie sich eine schlechte Luftqualität nachteilig auf wichtige abhängige Variablen bzw. Konsequenzen des Dienstleistungsmarketings auswirken kann.Bestehende subjektive Messansätze zur Messung der Luftqualität leiden jedoch unter fragwürdiger Validität. Zudem ist die Beziehung von subjektiven und objektiven Maßen der Luftqualität sowie zu Kosten für die Bereitstellung einer bestimmten Luftqualität kaum erforscht. Schätzungen zufolge sind zwischen 4% und 9% der Gesamtbetriebskosten für Einzelhandelsgeschäfte energiebezogen, wie z. B. Kosten für Klimaanlage und Lüftung. Um Kosten zu senken, könnten einige Dienstleistungsunternehmen die Möglichkeit in Betracht ziehen, energiebezogene Ausgaben zu reduzieren. Gleichzeitig könnte eine gute Luftqualität ein Differenzierungsmerkmal im Dienstleistungssektor darstellen. Angesichts dieser unterschiedlichen Einflüsse versuchen die Antragsteller, eine empirische Grundlage für das effektive Management der Luftqualität im Dienstleistungsumfeld zu schaffen.Das beantragte Forschungsvorhaben möchte möglichst umfassende Erkenntnisse zur Rolle von subjektiver und objektiver Luftqualität in Servicescapes generieren und verfolgt dazu die folgenden Forschungsziele:- Entwicklung und Validierung einer zuverlässigen, mehrdimensionale Skala für die Messung von wahrgenommener (d.h. subjektiver) Luftqualität, die in verschiedenen Dienstleistungsbereichen und sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter gilt.- Einblicke in die unterschiedlichen Auswirkungen der objektiven und subjektiven Luftqualität auf Kunden- und Mitarbeiter bezogene Konsequenzen in realen Service-Situationen liefern.- Analyse moderierender Einflüsse der Beziehungen zwischen Luftqualität (aus Kunden- und Mitarbeiterperspektive) und relevanten abhängigen Größen.- Erläuterung psychologischer Prozesse, die für die Auswirkung der Luftqualität auf die Kunden und Mitarbeitern verantwortlich sind.- Serviceorganisationen Hinweise hinsichtlich der Wirkung schlechte Luftqualität geben, indem Sie die Luftqualitätselastizität der Nachfrage entsprechend den Ausgaben berücksichtigt wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Partnerorganisation
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Kooperationspartner
Dr. Marc Linzmajer