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Situierte Ausgrenzung: Ein neues Modell zielgerichteter Ausgrenzungsentscheidungen in sozialen Kontexten

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459665867
 
Der Fokus der sozialen Ausgrenzungsforschung lag bislang meist darauf, wie Menschen darauf reagieren aus unklaren Gründen ausgegrenzt zu werden (Perspektive der Zielperson). Soziale Ausgrenzung wurde entsprechend als von situativen Einflüssen isoliertes Phänomen betrachtet. Die Gründe warum und wann Menschen sich dazu entscheiden, andere auszuschließen (Perspektive der Ausgrenzenden) anstatt andere Verhaltensweisen zu zeigen, sind hingegen immer noch wenig untersucht. Um zu erklären, wie solche zielgerichteten Ausgrenzungsentscheidungen zustande kommen, habe ich das Situated Ostracism Model (SOM) entwickelt. Das SOM konzeptualisiert zielgerichtete Ausgrenzungsentscheidungen als Funktion des wahrgenommenen Verhaltens der Zielperson, sowie von kontextspezifischen Moderatoren. Die beantragte Emmy Noether Forschungsgruppe wird die Vorhersagen des SOM empirisch prüfen und das Modell dabei weiter ausbauen. Im Speziellen möchte ich a) die verschiedenen Situationen und Kontextfaktoren erforschen, die zielgerichtete Ausgrenzungsentscheidungen bedingen, b) untersuchen, wann Menschen andere Personen ausgrenzen anstatt Alternativverhaltensweisen zu wählen und c) verstehen, wie auf verschiedene Gründe zurückzuführende Ausgrenzungserfahrungen die Reaktionen der Zielpersonen beeinflussen. Methodisch kombiniert das vorgeschlagene Projekt experimentelle Studien mit Umfrageforschung; der Fokus liegt auf dem tatsächlich gezeigten Verhalten. Die Forschungsgruppe trägt zu Theoriebildung und Forschungspraxis in der Ausgrenzungsforschung im Speziellen und in der Forschung zu sozialen Interaktionen im Allgemeinen bei.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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