Der Staatlichkeits-Index „StIx“: Messanlage und Analyse der Staatlichkeit

• Antragsteller: Professor Dr. Hans-Joachim Lauth
• Fachliche Zuordnung: Politikwissenschaft
• Förderung: Förderung von 2021 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459600882

Staat und Staatlichkeit sind zentrale Analyseobjekte in der Politikwissenschaft. Hierzu zählt auch die quantitative Messung differierender Ausprägungen von Staatlichkeit, allerdings weisen existente Staatlichkeitsindizes konzeptionelle und methodische Schwachstellen auf, die inkludierten Messzeitpunkte sind für Langzeitanalysen zu gering. Diese Forschungslücke soll das Forschungsprojekt „Der Staatlichkeits-Index (StIx): Messanlage und Analyse“ schließen. Das dreidimensionale institutionelle Staatskonzept mittlerer Reichweite basierend auf Rechts-, Gewalt- und Verwaltungsmonopol berücksichtigt erstmals das Rechtsmonopol in der Staatlichkeitsmessung. Zudem wird durch den Einbezug informeller Institutionen in Konzeption und Messung eine theoretisch erfasste, aber methodisch bislang nicht ausreichend erschlossene Forschungslücke aufgegriffen. Der Staatlichkeits-Index „StIx“ wird anhand des Datensatzes „Varieties of Democracy“ operationalisiert und ein Index erstellt, der vorhandene Staatlichkeitsindizes sowohl bezüglich der Fallzahlen (>200) und Messzeitpunkte (1900-2020) weit übersteigt. Er bearbeitet die messspezifischen Herausforderungen konzeptionell und theoretisch kohärent, methodisch stringent und transparent und ermöglicht Langzeitanalysen. Basierend auf StIx können Ursachen und Folgen divergierender Staatlichkeitsausprägungen mit Berücksichtigung der Zeitkomponente sowie Phasen institutioneller Stabilität und Transformationsphasen der Staatlichkeit analysiert werden.Die freie Nutzbarkeit der produzierten Daten wird durch die Veröffentlichung von Datensatz und Codebuch auf einer eigenen Homepage gewährleistet. Dies ermöglicht sowohl weiterführende Forschung als auch den Einsatz für gesellschaftspolitische Fragen – wie in der Entwicklungszusammenarbeit. Die sich anschließenden Analysen ausgewählter Forschungsfragen zur Typologisierung verminderter Subtypen und Entwicklungsmuster der Staatlichkeit sowie zum Staat-Regime-Nexus verdeutlichen die wissenschaftliche Einsatzfähigkeit des Datensatzes.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen